Tagebuch


Das Institut liest, hört und sieht!

Unsere Besucher haben immer wieder mit großem Interesse verfolgt, mit welchen Materialien wir uns zur Zeit beschäftigen und welche Dinge uns berühren. Daraus ist die Idee eines Tagebuches entstanden. In regelmäßigen Abständen wird es hier Eintragungen von Ursel Neef geben, in denen sie weiter reicht, was auch andere Menschen bewegen könnte. Es können Buchtipps sein (sehr beliebt), Hinweise auf interessante Filme, neue Psychosynthese-Übungen, Inspirationen zum Tag…, ein stärkendes Wort…, …

Sie sind herzlich eingeladen, regelmäßig vorbei zu schauen, um Kopf und Herz inspirieren zu lassen.

Allerdings gelten auch für meine hier vorgestellten Texte die üblichen Regeln des Copyrights: Alle Texte sind exklusiv urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Vervielfältigung von Texten oder auch nur von Teilen bleiben vorbehaltlich in den Händen von Ursel Neef. Kein Teil der Unterlagen, auch keine Emails dürfen – auch auszugsweise – ohne schriftliche Genehmigung des Instituts reproduziert, insbesondere unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt, verbreitet oder zur öffentlichen Wiedergabe benutzt werden.

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Postcast mit Ursel Neef:
Wie Du zu Dir selbst findest, Dein wahres Selbst entfaltest und Deine Resilienz stärkst

Claudia Brinkmann interviewt Ursel Neef
https://open.spotify.com/episode/5n1tjLqo3Sr8rugNmQten1



Nach der Renovierung in großen Teilen meines Hauses möchte ich mich jetzt allmählich wieder der Psychosynthese zuwenden. Im Juni 2021 wird eine neue Fortbildung beginnen und ich hoffe, dass wir dann auch wirklich starten können. Mit der Ungewissheit zu leben ist eine anspruchsvolle Übung.

Meine angemeldeten Teilnehmer bekommen nun von mir monatlichen einen Brief, der sie auf die stille Jahreszeit 2020/2021 und die kommenden Inhalte der Psychosynthese-Fortbildung einstimmen soll. Ich möchte die Briefe auch hier in meinem Tagebuch veröffentlichen. Können wir nicht alle ein paar gute, beseelende Impulse gebrauchen?

Diese Briefe haben eine chronologische Reihenfolge. Sie starten mit dem Novemberbrief 2020. Tretet ein in die Welt der Psychosynthese-Praktizierenden!

Der Juni 2021-Brief!

Ihr lieben Psychosynthese-Studierenden!
Nach einer schönen Reise durch Thüringen bin ich nun wieder in meinem Garten, in meinem Haus angekommen. Mein Herz hat sich gefüllt mit wunderbaren Bildern und Begegnungen. Thüringen ist ein weites, offenes Land mit sehr netten Menschen. Ich habe dort so viele unvermutete Kulturschätze gefunden, dass einen die eigene Unwissenheit darüber schon beschämen kann. Ich spreche über Erfurt, Weimar und besonders auch Gotha. Für viele eine Reise in ein unbekanntes Land, was doch auch zu unserer, Deiner Geschichte gehört.


Auf dieser Reise habe ich mich noch einmal mit dem Thema `Erinnerungen´ beschäftigt. Hierzu hat Elizabeth Loftus, eine amerikanische Psychologin, sehr lange geforscht. Sie kommt zu erstaunlichen Ergebnissen. Und diese sind für unser weiteres Vorgehen im hier beschriebenen Prozess der Psychosynthese von besonderer Bedeutung.

Rekapitulieren wir noch einmal, welchen Weg wir mit dem Klienten bis hier hin gegangen sind. Zunächst hat er in seiner therapeutischen Arbeit durch Disidentifikationsübungen einen Inneren Beobachter in sich entwickelt. Aus dieser Distanz heraus kann er sich selbst beobachten und schon ein wenig seine Reaktionsmuster modifizieren. Im zweiten Schritt sortiert er diese Muster in Teilpersönlichkeiten und beginnt diese in ihren ursprünglichen Bedürfnissen und Kompensationen zu verstehen. Der Klient stillt in den inneren Bildern das, nach dem die Teilpersönlichkeit dürstet. Diese Arbeit sorgt für die (auch neurologische) (Nach-) Reifung seiner Selbstbetreuungskompetenzen. So erlebt er nun Selbstwirksamkeit, das heißt in diesem Fall: Er erlebt sich nicht mehr als Opfer des Geschehens, sondern als Gestalter. Seine innere und äußere Realität beginnt sich zu verändern.

Bei vielen Klienten drängen in dieses Geschehen jedoch immer wieder Reaktionsmuster, die von Erfahrungen aus den Kindertagen herrühren. Das `Innere Kind´ meldet seine Ansprüche an! Es möchte gesehen werden, und es möchte Gerechtigkeit erleben.

In einem ersten Schritt haben wir uns dem `Inneren Kind´ zugewandt und es in unsere mentale Betreuung genommen. Mit ihm jetzt treu und kontinuierlich zu arbeiten, ja es auch zu verwöhnen, bildet die Grundlage zur weiteren Aufarbeitung der abgespeicherten Erfahrungen aus der Kindheit: Der Innere Beobachter betreut das `Innere Kind´.

Wir müssen in der weiteren Begleitung jetzt zwei Dinge verstanden haben:
1.        Erinnerungen sind sehr individuell. Sowohl das, was abgespeichert wird, als auch wie es abgespeichert wird. Die Systematisch-Integrative Psychosynthese interessiert nicht das real Vorgefallene, sondern nur die inneren Bilder, Erinnerungen an das Geschehen. Der Arbeitsplatz ist zunächst nicht die äußere Realität, sondern der imaginative Abdruck des Äußeren im Klienten. Das hat zur Konsequenz, dass wir mit real aus Kindertagen noch anwesenden Personen, also insbesondere den Eltern, nicht in Konfliktgespräche gehen oder vielleicht sogar die Beziehung abbrechen. Der arme Prinz Harry! Er ist hier auf dem total falschen Weg. In solchen äußerlich geführten Abklärungsversuchen kommt es fast immer zu weiteren Verletzungen, die die Beziehung endgültig scheitern lassen. Und: Das innere Bild besteht weiterhin, wird sogar noch einmal bestätigt und wird im weiteren Verlauf des Lebens nun gerne auf andere Menschen projiziert.
Unsere Arbeitsbühne sind die inneren Bilder des Klienten! Wir nennen es auch `das Elternimago´. Können wir hier etwas heilen, erscheint die Vergangenheit oftmals in einem anderen Licht.
2.        Das innere Bild braucht unser Verstehen und insbesondere unsere Empathie (oder sollte ich sagen unsere Liebe?), um sich wandeln zu können. Alles, was ich sehen und liebevoll akzeptieren kann, geht in eine tiefe Transformation. Alice Miller spricht hier vom `Inneren Zeugen´. Dieser benennt das Drama (Millers Bestseller hieß damals `Das Drama des begabten Kindes´), er spricht die Ungerechtigkeit aus, er zeigt die aus der Verletzung entstandene Wut: Alles das, was das Kind damals auf Grund seiner Position nicht konnte, nicht durfte. Die Reaktion auf das Drama ist praktisch in ihm stecken geblieben.
Alice Miller (und viele andere therapeutische Schulen) spricht die Aufgabe des Zeugen dem Therapeuten zu. Andere sagen, das Kind müsse sich endlich wehren und von den Eltern befreien. Die Psychosynthese verlegt den Therapeuten jedoch von Anbeginn der psychologischen Arbeit in den Klienten selbst. Sie sagt: „Beobachte Dich und heile Dich durch Deine innere Bilderarbeit. Sei Dein eigener Therapeut.“ Und wenn wir jetzt einen weiteren Schritt zur Integration der Kindheitserlebnisse machen, dann spricht nicht das `Innere Kind´, sondern der `Innere Sozialarbeiter´ über die Ungerechtigkeit in der (meistens) Eltern-Kind-Beziehung.

Ein Beispiel aus der Praxis: Mein Klient ist in seinem 7. Lebensjahr von seiner Mutter verlassen worden. Sie beendete eine für sie unglückliche Ehe und zog zu einem Mann weit weg von der Schule und den Freunden ihres Sohnes. Er stand nun als Erstklässler mit zwei weiteren Geschwistern vor einem fassungslosen Vater, der nach und nach, durch eine nicht behandelte Depression, die Kinder immer mehr vernachlässigte. Hier nur die Eckpunkte des Dramas in seiner Kindheit.
Analog zum Prozess der systematisch-integrativen Psychosynthese arbeiteten wir uns über mehrere Therapiestunden hin zu seinem `Inneren Sozialarbeiter´, der nun in einer Imagination die Eltern trifft und ihnen sehr deutlich ihr Versagen aufzeigt. Ich kann und mag an dieser Stelle nicht Details dieses Geschehens darstellen, da es sehr dynamisch und persönlich ist. Es ist im therapeutischen Prozess ein heiliger Moment! Hier wird den Eltern (oder anderen Personen) sehr deutlich gesagt, was das Kind gebraucht hätte. Die Ausreden der Eltern werden demaskiert und manche Total-Verweigerer werden tatkräftig aus dem Inneren Bild geschmissen. Der Psychosynthese-Therapeut ist dabei Begleiter des `Inneren Sozialarbeiters´ und behält die Übersicht im Geschehen.
So war es auch mit diesem Klienten. In dieser psychischen Konstruktion konnte er einmal alles aussprechen, was ihm sonst, auch durch eigene innere Besänftigung, nicht möglich war. Er fühlte sich nach diesem Prozess in klassischer Weise sehr erschöpft und befreit, gestärkt! Auch ihm gab ich zur Nacharbeit von dieser Stunde die Hausaufgabe, einen Brief an Mutter und Vater zu schreiben, wo er noch einmal präzise den Mangel in seiner Kindheit formuliert. ACHTUNG: Dieser Brief wird niemals zugestellt. Er kann in der Regel nach einer gewissen Zeit, wenn sich die Energien ganz gelöst haben, verbrannt werden.

Ich möchte hier aber noch erwähnen, dass dieser Baustein viele Varianten in der psychosynthetischen Arbeit hat: Wie gehen wir vor, wenn ein Elternteil durch seinen Tod das Kind verlassen hat? Wie gehen wir mit den `ach so guten´ Eltern um? Wie ist der Umgang mit einem kranken Vater? Wie, wenn ein Elternteil das Opfer vom anderen ist, wie vielleicht in Familien mit einer Alkoholproblematik? … … … In unserer gemeinsamen Fortbildung werden wir vieles davon ansprechen können.
In diesem Abschnitt unseres systematisch-integrativen Prozesses lernt der Klient also sein Eltern-Imago in den Auswirkungen zu verstehen und übt eine Grenzsetzung zu solchen vereinnahmenden Strukturen ein. In Anbindung zu seinem spirituellen Erfahrungsraum erahnt er, dass in diesen alten Verletzungen vielleicht auch ein Lebensthema von ihm anklingt – wie immer das dann auch in der Realität umzusetzen ist. So entwickelte der von seinem Vater abgelehnte Junge als Inhaber seiner Firma ein ganz besonderes Mitarbeiter-Management und das in großer Familienrunde übersehende hochsensible Mädchen ein Beratungs- und Betreuungsangebot für andere Betroffene.

An dieser Stelle geht zwar so allmählich dieser 8. Brief vor unserer Fortbildung zu Ende, aber noch nicht unsere Arbeit mit dem Klienten. Die Arbeit mit dem `Inneren Kind´ teilt sich in 3 Teile auf:- Der Klient lernt sein `Inneres Kind´ zu betreuen – 7. Brief
- Der `Innere Sozialarbeiter´ initiiert Klärung mit der Vergangenheit – 8. Brief
Und:
- Der Klient verabschiedet sich in einer Vergebensarbeit von der Vorstellung, irgendjemand, irgendetwas könne besser für sein `Inneres Kind´ sorgen als er selbst – der nächste Brief!

Wenn Ihr diesen Brief lest, denkt Ihr sicherlich auch an Eure eigene Kindheitsgeschichte. Es ist Verantwortung für das `Innere Kind´, diese Arbeit nicht ohne Begleitung zu machen! Sie ist komplex und birgt ein paar Abgründe, in die der Klient, in die Du nicht fallen solltest. In unserer Fortbildung wirst Du lernen, diesen Weg sicher mit Dir und anderen zu gehen. Sollte ein Kindheitsthema Dich aktuell belasten, hole Dir Hilfe! Dabei darfst Du auch gerne meine Telefon-nummer wählen.

Sind diese Ausführungen für Dich spannend? Erkennst Du die innere Struktur und auch Logik im Vorgehen? In der konkreten therapeutischen Situation ist es immer ein freies Schweben zwischen Struktur, Empathie und Intuition. Aber genau das macht ja die Arbeit individuell und sehr, sehr spannend.
Für heute wieder mit einem herzlichen Gruß,
Ursel

Der Mai 2021-Brief!

Heftig weht der Wind durch meinen Mai-Garten! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal einen Mai-Start erlebt habe, der so kalt war. Brrrr … Meine Blumentöpfe sind schon übermütig mit Sommerblumen bepflanzt, mein Gartenhaus lädt zum morgendlichen Frühstücken ein, und der Rosé steht für die abendliche Runde mit Freundinnen auch schon bereit … Wie gut, dass ich im Vertrauen leben kann, dass es auch in diesem Jahr Wärme und Wachstum geben wird. Ich freue mich auf lange Sommerabende in meinem Gartenstuhl!

Ich glaube, so gut kennt Ihr mich jetzt schon, dass ich eine solche Einleitung nicht einfach so schreibe, sondern Euch mit der Metapher des Gartenbildes in unser Thema einführen möchte. Aber lasst mich zuvor noch etwas über die inneren und äußeren Bilder berichten.

Alle Erzählungen, insbesondere die im therapeutischen Prozess, eignen sich für eine Betrachtung auf der symbolischen Ebene. Wofür kann die Erzählung, und damit das innere Bild, im psychologischen Kontext des Berichtenden stehen? Warum hat er aus der Fülle der Wahrnehmungsmöglichkeiten dieses innere Bild gespeichert? Kann er aus einzelnen Fragmenten der Erzählung einen spirituellen Hinweis für sich erlebbar machen?

Vor einiger Zeit arbeitete ich mit einem jungen Mann zum Thema berufliche Überforderung. Er ist als Unternehmer sehr erfolgreich und muss immer wieder überprüfen, wieviel Arbeit kann er mit seinem Firma leisten, und wann muss er auch einen lukrativen Auftrag einmal ablehnen. Er ist ein lustiger, menschenfreundlicher Mann mit einer verborgenen spirituellen Seite. Seine Sicherheit im Leben gewinnt er durch seinen Erfolg, was ihn immer ausschweifender motiviert. Seine motorischen Ticks ermahnen ihn zu Bedachtsamkeit, und durch manche Lebenskrise weiß er, dass Erfolg immer ein fragiles Sicherheitskonzept ist. So kommt er, um in gemeinsamen Gesprächen, diese Warnungen seines Körpers zu verstehen und bessere Leistungskonzepte einzuüben.
In der Sitzung mit mir erzählte er, wie er daran arbeitet, die Abendstunden für sich regenerierend zu gestalten. Dabei sprach er sehr anschaulich von seinem letzten Spaziergang, wo er einen Waldkauz rufen hörte und dieser ganz nah über ihn hinwegflog. Die psychologische Dichte seiner Erzählung war auch für mich berührend (das ist eine klassische Übertragungssituation – dazu mehr in unserer Fortbildung), und ich ermutigte ihn, diese Erfahrung zu interpretieren. Der Ruf des Kauzes wird von alters her als Todesbote interpretiert. Und auch hier verließen wir nicht die metaphorische Ebene: ETWAS soll in mir sterben! Nicht er als Person! Und so verstand er nach und nach den abendlichen Ruf des Kauzes als Mahnung, seinen selbstausbeuterischen Ehrgeiz, verursacht durch eine schwierige Vaterbeziehung, zu zügeln. Die Teilpersönlichkeit `Der Selbstausbeuter´ konstruierten wir im weiteren therapeutischen Vorgehen.
In einem Buch über die symbolische Bedeutung von Tierbegegnungen wurde der Waldkauz explizit mit der Mahnung zur Einbindung der spirituellen Kraft in Verbindung gebracht. Er verstand es als Aufforderung, sich mit der großen väterlichen Kraft in Verbindung zu fühlen – mit einer universellen Liebe, die keine Bestätigung durch Leistung braucht, aber im Vertrauen auf einem guten Weg ist. Ich schickte ihm einen Auszug aus dem Buch, und er war tief berührt, dass diese Idee durch den Kauz anwesend war und wie die Zentrierung seines Bewusstseins sie schon wahrnehmen wollte.
Sein Unbewusstes ist in diesem Beispiel schon weiter als sein altes, überholtes Muster. Und so sind wir in unserer Reise durch das Leben oft weiter als wir DENKEN!

In der Fortbildung werden wir lernen, wie behutsam man mit solchen Bildern arbeiten muss. Dabei gilt es, drei Ebenen zu unterscheiden:

Die Bilder haben in sich eine tiefe Botschaft        

Der Klient nutzt sie als Projektionsfläche für seine inneren Themen.

Der Therapeut hat eine Ahnung, warum dieses Bild gerade jetzt so fasziniert.

Diese Ebenen geschickt zu balancieren, ist eine kleine Kunst. Hier soll schon einmal genannt werden, was der Therapeut auf keinen Fall machen darf: Auch wenn der Klient darum bittet, darf der Therapeut niemals seine Fantasien zum Bild dem Klienten überstülpen! Das geschieht schneller, als einem lieb ist und kann langwieriges Unheil anrichten. Eine Idee zu einem Bild muss immer vom Bildproduzenten emotional überprüft werden und so zu seinem eigenen werden – oder auch als Ausgangspunkt zur Korrektur und zum Finden einer eigenen Bedeutung genutzt werden.

Die Geschichte dieses Klienten bietet sich auch für den nächsten Schritt auf unserer systematisch-integrativen Psychosynthese-Reise an: Die Arbeit mit dem Inneren Kind. Sie gehört nicht in die von Assagioli ursprünglich formulierte Psychosynthese hinein. In der Fortbildung werde ich das Warum genauer besprechen. Der moderne Klient, der heute immer mit einer Vorahnung oder auch Gewissheit bzgl. kindlicher Traumen kommt, braucht jedoch in der Regel die Bearbeitung seiner frühen Erlebnisse.

Bitte lasst mich das an dieser Stelle einmal deutlich sagen: Ich arbeite hier nicht nach dem in vielen psychotherapeutischen Schulen praktiziertem Konzept der emotionalen Rekonstruktion des Kindheits-Geschehens. Das wird leider auch noch in manchen Psychosynthese-Schulen praktiziert. Warum nicht in der Systematisch-Integrativen Psychosynthese? Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für eine kathartische und heilsame Wirksamkeit bei der Erinnerung von Kindheitstraumen. Es gibt aber die Gefahr einer neurologischen Retraumatisierung – alte Dramen werden in ihrer Vitalität nochmals erlebt und: Im inneren Erinnerungsbild ist das Kind wieder ohne Beistand!

Mit der Teilpersönlichkeitsarbeit hat eine Klientin im Vorfeld der Inneren Kind-Arbeit schon liebevolle Betreuungsarbeit mit sich selbst eingeübt. Die Innere Beobachterin erkennt im Äußeren psychologisch verhängnisvolle Situationen und kann mit ihnen entsprechend umgehen. Die Innere Beobachterin weiß aber genauso gut über innere toxische Reaktionsmuster Bescheid und kann sie mit einer Teilpersönlichkeitsarbeit heilend kompensieren. Soweit der Idealfall! Diese psychologischen Kompetenzen verdichten sich jetzt zu einer Kraft, die ich `Die Innere Sozialarbeiterin´ nenne. Sie kann das Kind stärken und beschützen und für es in eine Auseinandersetzung mit dem Geschehenem in der Kindheit gehen. Hierbei entwickelt sich eine wesentliche intra-psychische Kompetenz: Auch wenn Schlimmes im Leben geschieht, kenne ich in mir eine hilfreiche Instanz! Denn nichts ist schlimmer, als von mir selbst verlassen zu werden!

Ich möchte die erste Stufe Innere Kind-Arbeit hier nicht genauer beschreiben, da sie zunächst immer mit einer stabilisierend-führenden äußeren Person erlernt werden sollte. Wir gehen aber an dieser Stelle noch einmal zu dem oben beschriebenen jungen Mann zurück.
Sein Vater war uninteressiert, oft abwesend und in den seltenen Begegnungen latent aggressiv. Das Kind war ihm einfach lästig. Und so wurde mein Klient als Kind immer bemühter in seinem Wunsch, geliebt zu werden – dieser Wunsch ist ein Grundrecht des Kindes. `Sieh doch Vater, dass ich ein toller Kerl bin!´ In einer inneren Bilderarbeit geht nun mein Klient mit seinen Sozialarbeiterqualitäten in der visuellen Erinnerung zu diesem Kind – ohne selbst dieses Kind zu werden!
`Der Innere Sozialarbeiter´ schaut nach diesem Kind und was es braucht bzw. was ihm fehlt! Es möchte gesehen werden, es möchte die Freude an ihm in den Augen des Betrachters sehen, das Kind möchte sich in seinen Fähigkeiten zeigen, es möchte bedingungslos umsorgt werden, es möchte in einem ungestörten Resonanzraum spielend die Welt erkunden, es möchte sich in geschützten Grenzen bewegen … Der Klient bzw. sein `Innerer Sozialarbeiter´ gibt nun dem Kind in imaginierten Bildern das, was es im realen Leben nicht bekommen hat.
Das ist oft eine große Freude, aber auch eine Aufgabe, welche mit Geruhsamkeit über einen längeren Zeitraum mit dem Inneren Kind in Bildern praktiziert werden darf.
Mein junger Klient war überrascht über die Kehrtwendung seiner Bemühungen! Nicht dem Vater musste er es recht machen, sondern seinem Inneren Kind! Er entwickelte wunderbare Fantasie-Begegnungen mit ihm und erfreute sich am Vergnügen des Kindes. Einige seiner Ideen fanden auch den Weg in die Realität. So kaufte er sich einen tollen Roller und fuhr mit dem größten Vergnügen damit in seinem Betrieb herum.

Wie meine Sommerblumen an kalten Mai-Tagen braucht diese Arbeit Pflege und Geduld. Und ist eigentlich auch nie beendet. Wir kommen immer wieder einmal im Leben in Situationen, die das Innere Kind überfordern. Gut ist es, wenn wir dann wissen, mit einem imaginativ gestärkten Kind können wir immer einen guten Umgang mit den Krisen des Lebens finden. Was braucht mein Inneres Kind gerade genau, und wie kann ich es ihm geben, um diese Erschütterung zu bestehen? Manchmal braucht es allerdings auch keine weitere Imagination, sondern eine wirkliche Begegnung mit einem Menschen, der ihm gut tut.

Wie oben erwähnt, ist das der erste Teil der Inneren Kind-Arbeit. Im zweiten Teil setzt sich der Innere Sozialarbeiter (nicht das Innere Kind) mit den inkompetenten Eltern auseinander, und im dritten Teil entlässt der Sozialarbeiter die Eltern aus der wie auch immer gearteten Nachsorge-Fantasie des Klienten. Eine nicht erfüllte, vergangene Liebe ist bei den Eltern nicht mehr zu holen. Alles hat seine Zeit. Ist sie vorbei, ist sie vorbei! Wir werden uns in der Fortbildung ausführlich mit jeder Phase beschäftigen.

Wenn der Ruf des Käuzchens wieder im Bewußtsein nachhallt, weiß mein Klient heute, dass es wieder einmal Zeit für ein Nachfühlen ist, wie es seinem Inneren Kind mit ihm in seinem beruflichen Engagement geht. Er stellt sich dann folgende Fragen: Kann ich mich erfreuen an dem, was gerade erreicht ist? Lasse ich mir genug Muße, um mich erfreuen zu können? Respektiere ich mich in meinen individuellen Grenzen? Fühle ich mich von einer großen Energie (welche auch immer) behütet und getragen? Weiß ich in aller Tiefe, dass heute nur noch ich für mich und mein Inneres Kind zuständig bin?

Und so ist es in unserem inneren Garten: Es braucht Geduld! Es braucht den rechten Zeitpunkt! Es braucht Pflege! Es braucht die Wärme des Lichtes! Und immer wieder die erinnerte Gewissheit, dass sich das Bedürfnis nach Wachstum durchsetzen will. Es geht manchmal komische Weg und braucht dann unsere ordnende Hand.
Ich wünsche Euch Gartenfreuden!
Beim Umgraben, beim Gestalten und im Liegestuhl!
Ich lege in diesem Monat aber noch ein Schaffell rein. Seid herzlich gegrüßt,
Ursel


Der April 2021-Brief!

Immer, immer wieder tun die morgendlichen Spaziergänge soooh gut! Der Tag noch ganz ohne Geschichte, der Hund fröhlich an meiner Seite, die Menschen noch in ihren Häusern, der Blick kann weit, weit gehen … Weit! In der Psychosynthese geht der Blick weit über unser personales Welt-Erleben hinaus in unseren spirituellen Bewusstseinsraum. Diesen Aspekt finden wir auch in der christlichen Osterzeit wieder. Er soll Thema unseres April-Briefes sein.

Ostern! Der zum Menschen gewordene Gottessohn scheitert an der Welt. Er stirbt am Kreuz, an den Polaritäten seines weltlichen Umfeldes – dargestellt durch die vom Zentrum wegstrebenden Balken des Kreuzes. Auf seinem Weg auf Erden konnte er in seinem Lehren und Handeln eine übergeordnete Mitte einnehmen, aber mit ihr dort leider kein Himmelreich gründen. Seine weltliche Seite, das Personale, stirbt.

Und doch gibt es eine Auferstehung! Keine weltlich körperliche, sondern eine mentale, spirituelle. Ein tiefes Anvertrauen an eine weitere Dimension des Seins – es trägt mich etwas, was größer als mein alltägliches Bewusstsein ist. Was mich behütet, beschützt, mich leitet und von einer tiefen Sinnhaftigkeit meines Lebensweges erzählt. Wie immer wir es auch nennen mögen … da ist noch mehr als unser alltägliches Bewusstsein zu erfassen vermag.

In unserem Weg durch die Psychosynthese machen wir mit diesem Thema nun einen kleinen, aber wichtigen Seitenschlenker. Die Psychosynthese ist eine der wenigen psychotherapeutischen Methoden, die in ihre Arbeit auch spirituelle Erfahrungen und Bewusstseinsräume mit einbezieht. Dabei versucht sie, eine Verbindung der personalen und transpersonalen Dimension des Menschen einzuüben, um so heilsame Kräfte aus dem spirituellen Raum zu integrieren.

Als Unerfahrener, Unbewusster könnte man zweifeln, ob es diesen Bewusstseinsraum überhaupt gibt. Vielleicht hat man ihn noch nicht persönlich verspürt, vielleicht kann man solche Erfahrungen auch nicht richtig benennen, vielleicht ist man aber auch zu sehr in einem weltlichen Trauma gebunden, welches an einem weiteren Anvertrauen hindert. Wenn ich an diese Zweifler denke, kommt mir immer mein alter Soziologie-Professor als integrierendes Beispiel in die Erinnerung. Prof. Deimling. Ursprünglich war er Maurer! Hatte sich dann über den zweiten Bildungsweg in die Soziologie des abweichenden Verhaltens eingearbeitet. Er war, nach diesem doch recht irdischen Weg, ein hoch spiritueller Mensch. Er hat uns immer vermittelt, dass wir zwar allen möglichen soziologischen (und juristischen) Texten folgen könnten, aber es gebe immer auch die spirituelle Situation des Menschen zu berücksichtigen. Er hat heute noch meinen tiefen Respekt, dass er sich das, in seinem akademischen Umfeld, getraut hat, zu formulieren.

An dieser Stelle möchte ich Euch wieder mit einem Beispiel die Bedeutung dieses Themas für die psychotherapeutische Praxis erläutern. Um Hilfe bittend kommt zu mir ein Mann, der in der Vergangenheit in vielen Stunden und mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen schreckliche Kindheitserfahrungen aufzuarbeiten versucht hat. Seine Symptomatik, die er insbesondere durch eine hohe Überforderung mit nachfolgenden Erschöpfungsdepressionen agierte, hatte unter den vergangenen Behandlungen keine Besserung erfahren. In seiner Kindheit hatte er Eltern mit einer bipolaren Störung. Sie waren manchmal säuselnd nett und dann, ohne erkennbare Vorzeichen, brutal und in jeder Hinsicht haltlos. Sie verprügelten gemeinsam ihr Kind und vernichteten geliebtes (haltgebendes) Spielzeug. Solche Erzählungen sind auch für mich manchmal schwer zu ertragen! Irgendwann hat der Junge beschlossen: „NIE WIEDER werde ich Euch vertrauen! Ich kapsele mich ganz von Euch ab und mache mein eigenes Ding.“
Diese Reaktion ist ein Überlebensimpuls in einem grausamen Umfeld. Hätte das Kind sich nicht so entschieden, wäre es an seinen kranken Eltern für immer zerbrochen. Der Junge wählt die Autonomie! Allerdings sind seine psychischen Voraussetzungen dazu noch unreif. Er ist zu diesem Zeitpunkt 6 Jahre alt und kann viele Situationen noch nicht adäquat einschätzen und bewältigen. Trotzdem wird ihn nun dieses Muster sein Leben lang begleiten. Er wird immer wieder in eine überbetonte Autonomie gehen, die ihn in bodenlose Überforderung stürzt, da seine Belastungsgrenzen sich in diesem elterlichen Umfeld nicht in Ruhe ausbilden konnten.
Aus seiner Psychoanalyse weiß er um diese Zusammenhänge. Nun ja! Das Wissen ist immer nur der erste Schritt und hilft hier aber wieder einmal nicht weiter. Er hat versucht, durch Vergebung seinen inneren Frieden mit den Eltern zu finden. Nun ja! Es gibt Dinge, die sind nicht zu vergeben! Er hat Verhaltenstherapie gemacht, um aus der Überforderung zu gehen. Nun ja! Die Verhaltenstherapie war an sich schon eine Überforderung.
Wie kommen wir jetzt mit unseren psychosynthetischen Techniken, aber auch mit unserer Anteilnahme zu seinem Inneren Kind, einen Schritt weiter? Mein Schrecken über die Grausamkeiten seiner Eltern öffnete eine Tür in ihm. Er fühlte sich gesehen! Alice Miller spricht hier von der transformierenden Kraft des `psychischen Zeugen´. Er konnte nun das erste Mal sehen, wie die Not, die Verzweiflung des Kindes nicht kindisch oder pathologisch, sondern gesund war! Verdammt noch einmal: Das Kind hat ein Recht auf gute Eltern! UND: Wie gut, dass das Kind irgendwann diesen Impuls zur Autonomie, diesen Schutzmechanismus verspürte! Wo kam diese Stimme her? Was sprach da in ihm?
Ohne dass er es benennen konnte, öffnete sich in ihm auf einmal eine Tür. Sein frühkindliches Autonomiebestreben wurde nicht mehr pathologisiert, sondern als ein Aspekt, ein Impuls von innerer Weisheit aus einem spirituellen Raum empfunden. Das ist eine entscheidende Wende: Ein Licht, was immer schon anwesend war, kann jetzt das erste Mal auch wahrgenommen, gesehen werden. Es gibt in mir einen Ort, der mich behütet! Im gemeinsamen Gespräch suchten wir dann nach weiteren Erfahrungen der inneren Transzendenz: In der Musik, in Texten, Landschaften, Düften, … also nach Momenten der Öffnung zu einem Gefühl, dass auch sein Leben behütet, beschützt, begleitet wird. Es ist die Erfahrung einer transpersonalen, universellen Liebe.
Ein psychotherapeutisches Arbeiten in diesem Energiefeld ist immer schwer in Worte zu kleiden. Aber in dieser entscheidenden Stunde entwickelte er eine Ahnung davon, dass er das Leben nicht alleine tragen muss. Dass er auch zurücktreten darf aus den Anstrengungen des Lebens und dann etwas anderes wirken darf. Diese große Liebe ist immer da. Bert Hellinger nennt es auch `die Ordnung der Liebe´, die er jedoch bei seinen Aufstellungen hauptsächlich auf familiäre Strukturen überträgt.

Wenn die personale Welt versagt, muss ich vom Kreuz herabsteigen, das Weltliche aufheben und mich der großen Transformation anvertrauen. Und nicht selten werden wir, in genau diesem Moment, mit einer Weisheit konfrontiert, die über die personale Ebene hinausweist. Ich bin mehr als ich DENKE!

Ach herrje, wenn es immer nur so einfach wäre, sich daran zu erinnern! Und es mit der Erinnerung dann auch zu wagen!  

Denn auch hier ist das Wissen darum das eine, den Anvertrauensprozess einzuüben gelingt meist nur im Umfeld einer guten Begleitung. Auch bei diesem Thema warne ich vor einer einfachen, prozesslosen Integration in die eigenen Über-Ich-Strukturen. Das Öffnen der Tür zum spirituellen Raum in uns braucht eine resonanzstarke Begleitung. Diese innere Bewegung können jedoch auch gute, beseelte Texte, Musik, Natur bewirken.
Mit diesem Patienten bin ich noch mittendrin in der inneren Arbeit. Er entdeckt immer mehr, wenn er (zur Selbstrettung) aus dem Ringen mit der Welt heraustreten kann, darf, muss und seiner inneren Stimme folgen soll. Mit jeder weiteren Erfahrung wird ihm diese Dimension vertrauter und er wird sicherer im Umgang damit. Sein Leben wird jetzt von zwei Säulen getragen: Seinen personalen, menschlichen Erfahrungen und Schätzen und seinen transpersonalen, spirituellen Erfahrungen und Schätzen. Da, wo die personale Weltkonstruktion versagt, trägt ihn mehr und mehr die zweite Säule!

Niemals sollte man dem Patienten dieses Wissen als ein gedankliches Konstrukt anbieten. Er muss das Öffnen dieses Raumes fühlen! Und unsere Interventionen sollten das begleiten. So frage ich z.B. bei traumatischen Erlebnissen nach einem Schutzengel o.ä. und der Patient entwickelt einen weitenden Blick auf das Geschehene, was insbesondere die Ohnmachtserfahrungen in ein anderes Licht stellt. Hier schließt die therapeutische Stärkung der Selbstkompetenz auch spirituelle Impulse mit ein.

Ich möchte noch einen kleinen Blick auf die Struktur des psychosynthetischen Vorgehens werfen. Das Bild der Bühne kann hier wieder hilfreich sein. Es steht ja für unser Ich, den Kooperationsraum unserer Seelenenergie. In diesem Ich ist manchmal viel Lärm. Alle möglichen Teilpersönlichkeiten ringen um eine angemessene Spielfläche. Fällt die eine mal erschöpft zur Seite, versucht schnell eine andere den Platz zu bespielen. Der Regisseur ist abwesend, und die Crew ermüdet sich in alten Spielchen. So weit, so schlecht!
Auf so einer Bühne ist kein Platz für die spirituelle Energie. Sie ist selten dort, wo der Lärm ist. Sie ist eher dort, wo die Stille ist. Man muss sich immer wieder in der Stille üben, um die Bedingungen für unsere spirituelle Anbindung zu schaffen. Die Teilpersönlichkeiten müssen in Ruhe einen guten Platz außerhalb des Ichs finden. Wie Satelliten schwirren sie um das Ich herum und werden wohldosiert dann von ihm in den Gebrauch gezogen, wenn es etwas Entsprechenden zu tun gibt. Die Macherin rockt mal eben den Arbeitsauftrag unter Termindruck, zieht sich nach getaner Arbeit aber auch wohlwollend zurück. `Machen´ als Überlebensstrategie aus Kindertagen (z.B. bei alkoholkranken Eltern) hat sich in diesem Zurückziehen erlöst. Der Denker setzt sich konzentriert mit einer Situation auseinander. Auch `grübeln´ als vorauseilende Realitätsbewältigung braucht es in Anbindung an unser Selbst nicht mehr. So kann es still sein im Ich. Still auf unserer inneren Bühne. Jetzt können wir das zarte Strömen der spirituellen Energie spüren. Und je mehr wir uns dieser Strömung anvertrauen, desto tragender ist sie.
An dieser Stelle sagt Hilde Domin: Ich setzte den Fuß in die Luft und: sie trug!
Mich haben diese wenigen Worte immer gleich mit dem Verloren-Geglaubten verbunden! So wie es für mich auch die Texte von Eckhard Tolle, Byron Katie und Jack Kornfield können. Und welche Texte erinnern Dich an die weitende Dimension?

So gestärkt, so getragen kann der oben beschriebene Patient im weiteren Verlauf der therapeutischen Arbeit seinem Inneren Kind begegnen. Denn zu ihm dürfen wir nicht mit leeren Händen gehen. Für die Stärkung des Inneren Kindes braucht es die vertraute Resonanz mit unserer Inneren Weisheit. Ist diese noch verborgen, trifft das Kind wieder auf ein unreifes Umfeld und erlebt so Retraumatisierung. Das bleibt in vielen psychotherapeutischen Schulen oft unverstanden, leider auch manchmal bei den Psychosynthetikern.

So lasst uns zu Ostern die Anbindung an unsere transpersonale Seite feiern. Lasst uns gemeinsam die Osterkerze anzünden!
Seid herzlich gegrüßt
Ursel


Der März 2021-Brief

Ein langer Spaziergang im Wald hat mich wieder mit der Ordnung der Dinge in Kontakt gebracht. Dort ist es immer noch winterlich still in den Bäumen und Sträuchern. Auch im Boden kann man nur eine sehr zaghafte Bewegung erkennen. Ja, im März ist noch überwiegend winterliche Stille angesagt, auch wenn hinter dieser Stille schon einige Bewegung ist. Für mich ist dann die Zeit, in meinem Garten Ordnung zu schaffen, damit Platz für sein neues Erblühen ist. Ich räume auf, harke, lege ein paar Wege neu an, repariere die Sonnenliege, reinige die Gießkannen, … … … .

Diese Stimmung in meinem Garten soll auch Thema unseres Märzbriefes sein: Das Ordnen der Seele, damit Raum für neues, tieferes Erblühen entsteht.

Viele therapeutische Schulen gehen davon aus, dass ein Gespräch Erkenntnis bringt und diese dann, insbesondere in der Krisensituation, angewendet werden kann. Auch bei dynamischeren Verfahren steht diese Erwartung im Raum: Ein Urschrei oder eine Aufstellung sollen tiefgreifende neurologische Veränderungen bewirken. Möge es manchmal gelingen; die Psychosynthese bezieht aber noch andere Dimensionen mit ein.

In unserer psychosynthetischen Arbeit benutzten wir oft das Bild einer inneren Bühne. Sie ist ein Stellvertreter für mein psychologisches Ich. Mit dieser Metapher können wir uns gut fragen: Was wird gerade da auf meiner Lebensbühne gespielt? Ist das mein Stück? Welche Schauspieler (Teilpersönlichkeiten) agieren da gerade? Sollen sie so viel Platz auf meiner Lebensbühne haben? Wer verbirgt sich hinter den Kulissen und traut sich, bei dem Lärm der gegenwärtigen Darstellung, nicht auf die Bühne? Wer sitzt noch im Zuschauerraum und möchte gerne mitspielen, hat aber noch keine Rolle, keinen Platz, keine Anleitung für ein gutes Handeln? Und wo ist eigentlich der Regisseur? Hat er einen Plan, ein Konzept, ein Drehbuch?
Wie entwickelt sich unter diesen Bedingungen das Leben, das Theaterstück? Wird da wirklich das gespielt, was mich glücklich macht? Wir gehen in der Psychosynthese hier sogar noch ein Stückchen weiter mit der Frage: Warum lebe ich? Was ist meine Aufgabe in diesem Leben? Welches Stück soll ich in meinem Leben aufführen?

Hier wieder ein Beispiel aus der Praxis: Eine Patientin kommt mit einer generalisierten Angststörung. Sie hat vor fast allem Angst, insbesondere vor ihrem Sterben. Sie verschwendet viel Energie mit dem ängstlichen Scannen ihres Umfeldes und der Beobachtung ihres Körpers. Mit der für sie verbleibenden Kraft ist sie kaum in der Lage, ihrer anspruchsvollen beruflichen Aufgabe zu folgen.
Bleiben wir in unserem Bild von der Bühne, gibt es in dieser Inszenierung keinen Regisseur mehr. Eine DarstellerIn, die Ängstliche, hat sich zur HauptdarstellerIn erhoben und rockt nun die ganze Lebensbühne in einem sehr einseitigen Stück. Alle anderen Teilpersönlichkeiten stehen erstarrt in den Kulissen und können zur Lebensqualität keinen Beitrag leisten.

Was will die HauptdarstellerIn? Was fehlt ihr, um einen angemessenen Platz auf der Lebensbühne einzunehmen? Was braucht sie in der Tiefe ihres Herzens? Mit unserem therapeutischen Blick wissen wir, dass die Angst immer dann ihr berechtigtes Maß verliert, wenn ein zentraler Anspruch des Lebens nicht gelebt werden kann. Begrenzende Teilpersönlichkeiten lassen mich nicht mutig meinem Weg folgen. Ich bin dann in der Regel nicht mir und meinen Lebensbedürfnissen gegenüber treu, sondern einem anderen Anspruch. Dieser Anspruch kann in mir sein („Ich muss hier aber funktionieren.“) oder er kann von außen kommen („Du hast hier zu funktionieren.“).
Ein schönes Beispiel ist hier ein Patient mit einer Hochsensibilität, der wegen seiner Panikattacken kommt. Ein hochsensibler Mensch muss sich vor dem rauhen Wind des Alltags schützen lernen, denn er ist oft überfordert. Er tut sich z.B. schwer in Gruppen, weil er zu viel von ihrer Dynamik mitbekommt. Er braucht die abendliche Stille, weil der Tag noch zu stark in ihm nachwirkt. Er muss mit einer Prüfungsleistung zwischen 2 – 3 zufrieden sein, weil die Komplexität des Lernstoffes und die Komplexität der Prüfungssituation neben der Darstellung seines Wissens eine Fokussierung erfordert, die ihm große Kräfte abverlangt. Dieser Mensch kann, auch bei großer Intelligenz, nicht den Anforderungen eines modernen Lebens gerecht werden. Derartige innere, wie äußere Ansprüche müssen mit kraftvollen Grenzen abgewehrt werden. Mit der Treue zu seinen Möglichkeiten und Potentialen verschwindet auch die Angst. Immer!
Gehen wir noch einmal zurück zur ersten Patientin. Sie ist in einem Alter angekommen, in dem es um die Vorbereitung auf das Alter geht und damit um die Frage: Ist meine berufliche und familiäre Situation eine gute Basis für ein Erblühen im Alter? Kann ich im Stück auf meiner Lebensbühne wirklich die Früchte meines Lebens ernten? Spielen hier die richtigen Menschen mit? Spielen diese Menschen für mich das richtige Stück? Welche Teilpersönlichkeiten verhindern, dass in diesem Stück meine Lebensmelodie erklingt und nicht der Rock Roll eines anderen?
Die Angst vor dem Sterben erscheint nun in einem anderen Licht! Es ist ein Hilferuf der Seele: Wenn Du so weitermachst, dann droht etwas in Dir zu sterben! Schau da hin! Was möchte in Dir erblühen? Wem oder was musst Du mehr Raum geben? Wie klug, dass die Angst so mächtig an der Tür zur inneren Entwicklung rüttelt!!!

Die Seele braucht Ordnung und immer wieder Klärung, um ganz in ihren Möglichkeiten zu erblühen. Die Seele braucht diese März-Qualität, wo ich das längst Verblühte wegräume. Wo ich die Schäden des Winter-Sturmes heile und dem Knospenden Platz verschaffe. Und wo ich manche Ecke meines inneren Gartens ganz neu gestalte.

In der Psychosynthese gehen wir nicht von der kathartischen Wirkung einer Erkenntnis aus. Die Psychosynthese ist eine lebenslange Meditation über die innere Ordnung des Lebens. Und bei der Betrachtung nehmen wir den Regie-Stuhl ein. Und dieser Stuhl sollte von uns, von Dir besetzt bleiben!

Denn ab und zu schicken wir alle Schauspieler und Teilpersönlichkeiten unseres inneren Theaterstücks in Pause und erlauben kein weiteres Bespielen der Bühne. Jetzt soll es still sein in uns. Ganz still. Denn nur in der Stille finden, hören wir die Dinge unseres großen, unseres göttlichen Lebensplans. Assagioli nennt es die `divine order´. Wo stehe ich gerade, und was ist zu tun? Welchen Dingen ist zu folgen? Wovon darf ich mich verabschieden?
Wartend auf die Antwort, die Antwort dann in schöpferischer Leere empfangend, können wir uns im Leben verwirklichen. Es entsteht ein tiefes JA zu allen weiteren Wegen.

In Anbindung an dieses tieferlebte JA können wir unser Leben dann neu ordnen. Das hat auch im therapeutischen Prozess eine kraftvolle Schubenergie, die jetzt aber nicht die Bühne überfluten darf, sondern vom Regisseur in angemessene Schritte transformiert werden muss. Er ordnet auch diese Energie, so verführerisch die Dynamik des Aufbruchs auch sein mag. Alles hat seine Zeit! Die stillen Meditationen werden auch hier die RegisseurIn leiten.

So wird meine Patientin ihren Garten des Lebens wohl neu aufstellen müssen. Sie wird, gemeinsam mit mir, durch ihren Garten streifen und die Dinge entdecken, die zu einem vergangenen Abschnitt ihres Lebens gehörten. Sie wird Platz schaffen wollen für neue Bepflanzungen, neue Strukturen. Dabei kann das Vergangene, nach einer Weile, ein guter Kompost für das Neue sein. Es ist auch in ihrem Leben März! Wir werden die Grundlagen für einen neuen schönen Sommer legen. Ob alles so aufgehen wird, wie sie es plant, das wird die Zeit zeigen. Auch im Theater lebt das Stück von den Zuschauern. Mal sehen, was sich da in ihrem Leben für eine Dynamik entwickelt.

Ordnung schaffen - das möchte ich Dir in diesem Märzbrief ans Herz legen. Wenn Du magst, beginne mit der äußeren Ordnung, in dem Du etwas aufräumst. Verabschiede Dich dabei auch unbedingt von ein paar Dingen und achte darauf, wie Du Dich fühlst. Manchmal lässt man auch mehr los als ein Kleidungsstück. Manchmal ist es Stellvertreter für eine vergangene Erfahrung, ein vergangenes Bühnenbild. Lass es los, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Und schaffe auch Platz für die Leere! Was wird wohl mit ihr geschehen?
Und natürlich wohnt diesem Brief, diesem März, auch die Aufforderung inne, die seelischen Räume zu ordnen, auf der Bühne des Lebens Platz zu schaffen. Ich hoffe, Du findest in diesem Brief dazu einige Inspirationen. Die Betrachtung der Teilpersönlichkeiten hat einen immanenten Klärungsimpuls, den ich mit diesem Brief zu Dir auf die Reise schicke. In unserer Fortbildung wird sie den dritten Schritt auf unserem Weg durch die Psychosynthese ausmachen.

Und so gehe ich jetzt wieder in meinen äußeren Garten, den Ihr hoffentlich alle bald kennenlernen werdet. Ich mach es uns schön!

Mit einem herzlichen Gruß
Ursel

Der Februar-2021 Brief!

Grau ist es heute! Ich zünde mir schon am Morgen die Kerzen an und genieße ihren warmen Lichtschein. Ich nehme den Regen wahr, zu dem sich in den nächsten Stunden der Sturm gesellen wird. Aber im Inneren meines Hauses ist es warm, windgeschützt und trocken. Ich bin dankbar für diese Räume, in denen ich wohnen darf. Ich bin dankbar für die freien Bewegungsmöglichkeiten, die mir dieses Haus bietet. Ich bin dankbar, dass ich hier so manchen Lärm der Welt von mir fernhalten kann.

Der Dalai Lama wurde einmal gefragt, welche Übung er empfehlen würde, wenn man nur wenig Zeit zum Meditieren hat. Er antwortete, dass man sich in der Dankbarkeit üben sollte. Und tatsächlich bestätigen auch die Neurologen, dass die Empfindung von Dankbarkeit für eine positive, komplexe Vernetzung im Gehirn sorgt. Dankbarkeit ist gelebte, empfundene Liebe! Dabei kann man in drei Richtungen dankbar sein: zum Anderen, zu mir selbst und zum … tja, wie will ich es hier benennen … zum Himmlischen. Ich möchte in diesem Brief `die Dankbarkeit zu mir selbst´ besonders aufgreifen.

Man ist dankbar für die Liebe, die einem zuteilgeworden ist. Für die Umsorgung, oder auch den Schutz, den jemand gewährt hat. Dankbarkeit ist die Wahrnehmung und die darauf folgende Reaktion auf eine liebevolle Kommunikation. Und sie sollte nicht nur zwischen mir und dem Anderen stattfinden, sondern auch zwischen meinem Inneren Beobachter und mir selbst.

Wenn wir selbst manchmal im Trubel des Lebens untergehen, bewahrt uns der Innere Beobachter mit einer fürsorglichen Ansprache vor dem Absturz in die Tiefe. Er setzt Grenzen, er lenkt weg vom Drama, er setzt Ressourcen zur Kompensation ein, er relativiert, und er hält eine Ahnung bereit, warum das geschieht, was gerade geschieht. Es ist das in mir wohnende weise Wesen, was sinnvoll gestalten möchte. Genug Gründe um ihm dankbar zu sein!

Ich schreibe hier nicht über einen oberflächlichen Positivismus, der die Resonanz mit dem Geschehen abschneidet und dümmlich verkürzend kommentiert: Hurra, auch der größte Mist ist für etwas gut! Die innere Dankbarkeit des Beobachters ist die Verwendung von Aspekten der Reifung.

Ein Beispiel aus meiner Praxis in dieser Woche: Eine Patientin mit schweren Verlusterfahrungen in ihrer Kindheit rutschte im Alltag ihrer Liebesbeziehung immer wieder in hysterische Reaktionsmuster. Sie litt selbst unter der Zerstörung, die sie damit anrichtete. Durch Disidentifikationsübungen entdeckte sie nach und nach den ruhenden Pol ihrer inneren Beobachterin und konnte diese Position auch in für sie klassischen Triggersituationen halten. In unserer psychotherapeutischen Sitzung erzählte sie mir, wie sie während eines Streits mit ihrem Mann deutlich den entscheidenden Punkt in sich wahrnahm, wo sie steuernd eingreifen musste: Ein Wort mehr und sie wären ins übliche, unproduktive Drama abgerutscht! Sie konnte sich aber stoppen und ihn um eine kurze Auszeit bitten. In einer Art Realitätsprüfung erkannte sie ihre feurige Verlustangst und realisierte, dass die themenbezogene Zurückweisung ihres Mannes die Sicherheit ihrer Beziehung nicht torpedierte. Das war für sie ein großer Schritt, denn Angst verfälschte ja auch die Wahrnehmung des Geschehens. Bis dato war sie im immer gleichen Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster gefangen! Dieses Mal entschuldigte sie sich für die bis dahin gelaufenen Entgleisungen und fand zu einem angemessenen Gespräch zurück. Einen solchen Krisenmoment miteinander zu bestehen, schafft eine wunderbare Nähe und ein tiefes Gefühl des Geliebtwerdens. So kann in der Tiefe etwas heilen.

Nehmen wir dieses Beispiel jetzt bitte nicht als einen wichtigen Beitrag für den Weltfrieden (Halleluja), sondern als liebevolle Gestaltung meines Selbst in einem guten inneren Dialog: Ich bin es mir wert, geliebt zu werden! Ich habe es wirklich verdient, geliebt zu werden! Ich genieße die Nähe des Geliebtwerdens! In diesem Moment entsteht Dankbarkeit mir selbst gegenüber. Dankbarkeit zu den Gestaltungskräften meines psychischen Seins.  

Ich möchte hier nur eine kurze Abgrenzung zum Narzissmus machen. Der Narzisst ist in sich selbst verliebt. Diese Art des Verliebtseins ist eine Selbst-Überhöhung, die aus einem tiefen Mangelerleben entspringt. Sie hat einen realitäts-verzerrenden automatisierten Mechanismus, der mit dem Ringen und bewussten Gestalten des Inneren Beobachters nichts gemein hat.  

Verlassen wir die Narzissmus-Diskussion und wenden uns der Frage zu, wo die Energie zur bewussten Gestaltung des inneren, aber auch äußeren Lebens herkommt. Es ist sehr interessant, dass diese Frage in der Psychologie selten diskutiert wird. Doch mit welcher inneren Instanz im Patienten soll man kooperieren, wenn dieser mit einem Problem zu einem kommt? Ich empfinde es als eine große Stärke der Psychosynthese, dass sie sich im therapeutischen Gespräch bald dem Willen zuwendet, denn hier finden wir diese (oftmals verdeckte) Energie, welche große Transformations- und Entwicklungskräfte hat.

Wo will die Gestalterin meines inneren Gartens hin? Was muss ruhen, was muss zum Wachsen gepflegt werden? Wovon müssen wir uns verabschieden, und was muss nur eine Weile pausieren? Was braucht Licht, und was braucht den kühlen Schatten? Welches Fleckchen muss in mir umgegraben werden, und wo darf ich die Oberfläche nicht zerstören? Wann sind die Früchte reif, und welche Frucht braucht noch einmal die eisigen Tage? Die Gärtnerin meines inneren Gartens weiß um den rechten Zeitpunkt für die Dinge des Lebens und wird mit den reifen Früchten ihrer Arbeit reich beschenkt.  

Roberto Assagioli hat die Willensarbeit als ein Kernstück seiner Arbeit definiert. Er setzt in der gemeinsamen Arbeit mit dem Patienten nicht auf sich als heilsamer Therapeut, nicht auf eine Katharsis durch eine Analyse des Geschehenen. Er möchte für die innere therapeutische Bewegung den Willen des Patienten mobilisieren. Das ist die Kraft, die Erkenntnisse in Übung umsetzt. Durch diese Wertschätzung, die man sich so selbst zuteilwerden lässt, werden alte Defizite ausgeglichen. Assagioli setzte den Willen mit der Kraft zur kompensatorischen Selbstliebe gleich. Wille und Liebe – zwei Seiten einer Medaille!

Wir erahnen, welche Konsequenzen es für die spätere Lebensgestaltung hat, wenn der eigene Wille durch Erziehung unterdrückt wird. Erkennen wir aber auch, dass sich der Wille nach einer sofortigen externen Willensbefriedigung nicht ausbilden kann? Das ist ein Problem der heutigen Jugend, die überversorgende Eltern haben, die kein Willenstraining zulassen! Wo soll die Selbstliebe herkommen, wenn es keinen inneren Stolz auf eine absolvierte Leistung gibt? Sicherlich ist die bedingungslose, liebevolle Hinwendung der Eltern zunächst eine gute Unterstützung für das Gefühl des Geliebtseins. Aber bald möchte das Kind es schon ALLEINE tun und vertritt das auch mit Nachdruck. Es sucht Herausforderungen. Wenn Eltern, aus welchen Gründen auch immer, hier nicht loslassen können, erziehen wir uns eine willenlose Generation. Ist das erwünscht?

In unserer Fortbildung werden wir uns nach dem Thema `Disidentifikation´ schon bald dem `Willen´ zuwenden. Welche Formen des Willens hat Assagioli im Menschen entdeckt? Wie können wir die Willenskraft vitalisieren? Welche Übungen gibt es hierzu und wann, wie wendet man sie an? Wie rücken wir den Aspekt der Selbstliebe bei der Willensarbeit ins rechte Licht? Wie finden wir ein gutes Maß zwischen Gestalten und Geschehen lassen?

Ihr wisst, dass die Psychosynthese eine transpersonale Psychologie ist. Sie berührt das Himmlische! In allen Weisheitsschulen werden für den Kontakt mit dieser Bewusstseins-Ebene tragende, innere Räume vorbereitet. Der Wille ist wie ein Gefäß für das Selbst und das Höhere Selbst. Haben wir hier keine gute Vorbereitung getroffen, können wir diese Energie nicht authentisch integrieren. Der Anstieg zum Selbst muss mit Willenskraft erklommen werden und … … … ist doch unverfügbar.

Ich hoffe, meine Worte haben Euch wieder neugierig gemacht auf unsere große Willensübung: Die gemeinsame Fortbildung. Sollten wir uns gerade in den gegenwärtigen Zeiten nicht schon einmal mit unserer Willenskraft auseinandersetzen? Wie wäre es mit einer schönen Willensübung für den Monat Februar? Ich denke da z.B. an die Dankbarkeit für die Dinge, die uns umhegen. Dankbarkeit zu meinem Inneren Beobachter, der mir liebevolle Grenzen setzt.

So schicke ich auch einen Dank zu Euch und fühle mich in meinem Sein, in meiner Arbeit durch Euch gesehen! Danke für unseren gemeinsamen Weg!
Seid gesegnet auf Eurer Reise durch diese eigenartige Zeit.

Mit einem herzlichen Gruß
Ursel

Der Januar 2021-Brief!

Wenn ich hier in meinem Büro an meinem Schreibtisch sitze, geht mein Blick immer wieder auf ein Bild, das aus einem dunklen Innenraum heraus eine Tür zeigt. Sie ist nur halb geöffnet und trotzdem erwärmt das einströmende Licht das innere, alte Gemäuer. Was mag außerhalb der Tür sein? Es ist Versprechung und Bedrohung zu gleich. Es weckt Neugier und Überflutung, Gefühle von Weite, aber auch Verlorenheit. Es ist die Ambivalenz zwischen der Enge des wohlbekannten Raumes und der Sehnsucht, sich mit neuen Welten zu beseelen.

An dieser Schwelle stehen nun auch wir wieder mit dem Beginn des neuen Jahres. Wo soll die Reise in diesem Zeitabschnitt hingehen? Wollen wir es an äußeren Eckpunkten festmachen, wie an Vorhaben, Zielen, Ereignissen? Suchen wir dabei nicht immer auch nach einer weiteren, anderen Dimension? Aber welche ist das? Und: Wie kommt Mann/Frau mit ihr in Kontakt?

Ich kenne einen jungen Mann (25 Jahre), der künstlerisch hochbegabt ist. Er ist nicht nur mit seinen Händen im Zeichnen, Malen, Modellieren sehr geschickt. Er ist auch ein guter Schauspieler, Tänzer, Kameramann, Drehbuchautor. Er hat international schon viele Fort- und Ausbildungen besucht und wartet nun auf einen Platz an einer deutschen Schauspielschule. Und: Ihm macht alles eigentlich keinen wirklichen Spaß! Er fühlt keine Begeisterung und stellt sich, auch angesichts der Entwicklung der Welt, die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Engagement, nach der Sinnhaftigkeit seines Lebens.

Was ist da in ihm los? Kann er, in der Vielfältigkeit seiner Möglichkeiten, etwas Entscheidendes nicht finden? Und was könnte das sein?

Nun könnte man ihm viele Vorschläge machen: `Tue dieses, mache jenes! Sei zuversichtlich! Sei dankbar für alle diese Chancen und Möglichkeiten! Habe Geduld. Du wirst das Richtige noch finden! In Corona-Zeiten empfinden das viele Deiner Kollegen so! Bla, bla, bla, bla … .´ Auf diese Weise stärken wir sein intellektuelles Über-Ich und vielleicht sogar seinen Anpassungsdruck. Sein Herz, seine Seele berühren wir damit nicht.

Dieser junge Mann braucht einen modellhaften Resonanzraum, in dem er das, was er vermisst, wenigstens ansatzweise erfahren, erleben kann. Was könnte das (jenseits einer euphorisierenden Liebesbeziehung) sein?

Eine passende Übung der Psychosynthese sollte für ihn so gestaltet sein, dass sie eine Bühne für sein inneres Empfinden bilden. Diese Übung braucht eine offene Struktur, die es erlaubt seiner inneren Bewegung zu folgen. Dieses innere Bewegtsein führt immer, ja immer, in die Sinnhaftigkeit des Geschehens hinein. Dabei muss man oft Schichten von konditionierten Glaubensmustern und ihrem gefühlsmäßigen Ausdruck durchschreiten. Aber darunter liegt die tiefste Quelle von Sinnhaftigkeit. Es ist die Liebe, in welcher Form sie sich auch ausdrücken mag. Liebe zu allem, was mein Leben ausmacht. In diesem Fall: Zu den Aufgaben, den Projekten, den ihm begegnenden Menschen, der Geduld und Ungeduld, dem Zweifeln und Suchen.
In sehr schönen, einfachen Worten spricht David Steindl-Rast in diesem youtube-Video über den Sinn des Lebens: https://www.youtube.com/watch?v=SZPqHK1Mc9A

Wie sehen nun solche Übungen in der systematisch-integrativen Psychosynthese aus? Ich will hier nur zwei kurz schildern.

Erste Übung
Das ungute Gefühl soll als phantasierte Raumgestaltung dargestellt werden. Ist der Raum dunkel, eng, kalt, ohne Fenster etc.? Der Klient gestaltet imaginativ, in Begleitung mit dem Therapeuten, einen möglichst authentischen Raum zu seinem Gefühl. Dann findet er, unter Anleitung, eine Treppe, die zu einem noch tieferliegenden Raum führt. Wie ist dieser gestaltet? Was für ein Gefühl wohnt hier? … Und darunter gibt es noch einen Raum … . Nach und nach durchwandert der Klient so seine bildlichen (das ist wichtig!) Gefühlswelten. Bald verändern sich die Stimmungen in den Räumen, und es ist auch für einen erfahrenen Psycho-synthese-Therapeuten immer wieder ein heiliger Moment, wenn der Klient irgendwann in einem geborgenen, vertrauenden, liebenden Raum-Gefühl ankommt. Immer! Ansonsten ist die Übung noch nicht zu Ende!
Es sei denn, jemand ist schwer depressiv und benötigt medikamentöse Unter-stützung. In der Privat-Praxis erleben wir diese Patienten selten.

Zweite Übung
Es gibt Bilder, die tiefste Gefühle ansprechen, ja sie regelrecht erwachen lassen. Eine solche Fotografie, ein solches Gemälde läßt man den Klienten suchen oder man hat in seiner Praxis einige zum Ausleihen. Es eignen sich besondere Porträts von Menschen mit einem starken liebenden Blick, Landschaftsaufnahmen mit Weite, aber vielleicht auch nur das Bild einer brennenden Kerze, so wie Gerhard Richter sie malen kann. Der Klient soll sich nun vor, bald vielleicht auch mental in das Bild setzen und warten. Warten! Warten: Welche Gefühle erwachen in mir, wenn ich das Bild betrachte? Kann ich ihnen Raum geben? Kann ich ihnen folgen?

Aber auch solche inneren Reisen werden resonanzlos bleiben, wenn sie beim ersten Üben nicht weise begleitet werden. Der Therapeut sollte ein Modell für eine liebende Anbindung an das schöpferische Tun sein. Er spricht nicht über den Prozess; er ist Prozess! Er hat eine gute Intuition für die passende Übung zur rechten Zeit und erkennt die Dämonen der Ablenkung. Er weiß um den fragilen Prozess des Sich- Anvertrauens.
Diese innere Haltung und Begleitung des systematisch-integrativ arbeitenden Therapeuten unterscheidet sich deutlich von einer psychologischen Wissensvermittlung an den Klienten. Die Übungen für sich funktionieren nur bedingt. Sie müssen in einen resonanzstarken Begleitungsraum eingebettet sein, der, jenseits von Sprache, im Klienten etwas zum Klingen bringt. Ansonsten kann die Psychosynthese und ihre Übungen auch missbräuchlich benutzt werden, was leider nicht selten passiert.

Zurück zu unserem suchenden, jungen Mann. Zurück zu uns selbst! Letztlich ist es egal, was man tut. (Davon ausgenommen sind äußere destruktive Bedingungen.) Es ist egal, welchen Beruf er wählen wird. Welche Dinge für ihn zu erledigen sind. Er kann alle Dinge mit Liebe tun, hat er sie nur einmal in sich erfahren.

Wie sieht das aus? Wie fühlt sich das an?
Wir tun die Dinge dann in Ruhe. Wir tun sie gut. Wir treten in Verantwortung mit dem, was wir tun. Wir machen die Dinge substanziell einfach, verlieren uns nicht in Komplexität und Fülle. Wir lieben die Ordnung der Dinge und gestalten damit Schönheit. Wir fühlen Kairos - die Qualität der Zeit - und wandern durch diese mit Bewusstsein. Wir kennen und folgen den Bedürfnissen des Körpers. Wir sind dem Anderen zugewandt, ohne uns selbst zu verlieren. … … …

Welche Übung auch immer den jungen Mann mit seiner Lebendigkeit in Verbindung bringen wird, er hat dann eine Ahnung von dem, was er sucht. Er muss nun in Kontakt mit dieser Energie bleiben und die inneren, wie äußeren Ablenker identifizieren und gut balancieren. Eine weitere therapeutische Begleitung auf diesem Weg wäre wünschenswert, denn die Liebe ist empfindlich und muss immer wieder bewusst gesucht und gefeiert werden.

Im Januar ist das Jahr jung! Wo wollen wir, unabhängig von äußeren Zielen, Vorhaben, Ereignissen, … dieses Jahr hinreisen? Mit welchen inneren und äußeren Orten eines sinnvollen Lebens möchte ich mich verbinden? Wie kann ich mit ihnen in Kontakt kommen und sie immer weiter in meinem Leben einüben? Was kann ich heute dafür tun? Jetzt!


Der Dezember 2020-Brief!

Und wieder komme ich nach einem langen, regenreichen Spaziergang mit meinem Hund zurück in mein Haus und schließe achtsam die Tür. Draußen versinkt die Welt in Dunkelheit. Auch ich mag in meinem Haus nur wenig Licht entzünden. Die Dunkelheit lässt andere Sinne in mir erwachen, die mich mit einem tieferen Empfinden verbinden.

Mit dem 1. Dezember beginnt eine Reise in die dunkelsten 3 Wochen des Jahres. Dabei ist für mich die Interpretation der Weihnachtsgeschichte, die Thorwald Dethlefsen vor einigen Jahrzehnten gegeben hat, sehr hilfreich. Vielleicht kennt Ihr den Autor noch aus seinem Buch `Krankheit als Weg´. Ich möchte seine Deutung hier mit meinen Worten wiedergeben und eine Analogie zu unseren Begleitungsprozessen in der Psychosynthese versuchen. Die ganze Komplexität kann ich an dieser Stelle leider nicht darstellen. Es ist eher so ein Mitschwingen in Bildern, Worten, Erzählungen. Passend zur Dunkelheit, in der man auch nicht alles so genau erfassen kann, … oder auch möchte! Ich möchte hier von einer `Ungewissheitstoleranz´ sprechen, die so manchen Schatz für uns birgt.  

Die Weihnachtsgeschichte ist als mythologische Erzählung sehr tiefgründig. Lasst euch berühren von diesen jahrhundertealten Bildern! Den theologisch Bewanderten (welch schönes Wort) bitte ich um Vergebung für die sehr großzügig ausgelegte Interpretation.


Maria wird gerufen, ein Kind zu gebären.

Da leben wir so in unserem Leben dahin. Und durch irgendeine innere Berührung spüren wir, dass etwas Neues in uns, in meinem Leben seinen Platz einfordert. Es ist manchmal wie ein Ruf, eine Sehnsucht, ein sicheres Gefühl, dass eine Veränderung ansteht. Oder auch eine Form, ein Konstrukt, was zu eng geworden ist. Etwas, mit dem ich schwanger gehe … auch, wenn ich noch nicht so genau weiß, was da in mir, in meinem Leben geboren werden soll. Maria nimmt dieses unglaubliche Geschenk in Demut an.  

In dieser Haltung begegnen wir auch unserem Klienten, begegnen wir auch uns selbst in der Psychosynthese-Arbeit. Ja, man kann das mitgebrachte Leid in den Fokus der ersten Begegnung stellen. Die systematisch-integrative Psychosynthese geht jedoch mit dem Wandlungsimpuls eine Verbindung ein. Da will etwas Neues geboren werden! Etwas ist in mir gerufen worden! Was müssen wir tun, um dem Raum zu verschaffen? 


Der Standort muss verlassen werden.

Wir haben uns eingerichtet in unseren Überzeugungen, Glaubensmustern, Gedanken, Lebenskonstrukten. Sie haben uns lange getragen und wollen doch jetzt neu vermessen werden. Was ist unser, ihr Wert in meinem Königsreich?
Wir müssen unseren Standort verlassen und uns auf die Reise begeben. Wir müssen die Ungewissheit wagen, wir müssen in ein Abenteuer eintreten.
Wie klug, dass wir uns vom Esel tragen lassen können, unserer intuitiven, leicht störrische Art, mit der Gewissheit um den richtigen Weg.

Mit der guten therapeutischen Distanz, die auch Modell für den Klienten sein soll, betrachten wir die behindernden Muster. Was will dahinter geboren werden? Was will ins Licht? Was zählt an dieser Stelle meines Lebens? Was hat einen wirklichen, wirksamen Wert in meinem Königsreich?
Bei dieser Suche dürfen wir nicht den intellektuellen Autobahnen, unseren bekannten Standorten, folgen. Wir müssen uns von einer intuitiven Kraft tragen lassen. Allerdings nicht nur! Das Wissen über die Zusammenhänge des Sternenhimmels hält uns auf dem richtigen Weg, um in unserem Bethlehem anzukommen. 


Die Herbergen sind überfüllt und es gibt keinen Platz.

Was habe ich nicht alles in meinem Kopf, in meinem Herzen gehört, wie mein Leben zu sein hat! Was habe ich nicht schon alles zu meinem inneren Thema mir erlesen! Wer hat mich nicht schon alles mit Konzepten versorgt, wie die Lösung meiner Dinge auszusehen habe! Und trotzdem konnte in dieser Überfüllung meine Seele keinen Widerhall finden. In der Herberge ist zu viel Lärm.

Hier stellt sich die therapeutische Frage, wie wir vom Hören und Sagen in die innere Berührung, in die innere Resonanz kommen. Wie kann ich das Über-Ich des Klienten (oder auch mein eigenes) als eigenständige Instanz separieren und als Quelle von innerer Wahrheit demontieren? Der Moment von tiefer Berührung gelingt nicht im irgendwie lärmenden Umfeld! Man kann sein neues Ich nicht in einem übervollen Haus gebären. Deswegen begleitet die Arbeit mit der Psychosynthese immer auch das Einüben von Stille. Gute Meditationsübungen entschleunigen den Lärm im Kopf und beruhigen. Wir müssen aus den bekannten Mustern aus- und in die Stille eintreten. Neurologisch betrachtet öffnen sich so andere Empfindungsoptionen: Wir treten in Kontakt mit bisher ungesehenen Möglichkeiten.  


Die Geburt im Stall zu Mitternacht.

Im Stall wohnen die Tiere. Ihre Orientierung gewinnen sie aus der ihnen innewohnenden Intuition. So finden sie den Weg! Auch oder gerade in der tiefsten Dunkelheit, der Mitternacht! Dort, im tiefsten Anvertrauen auf unserem Weg, im Moment des tiefsten Bei-mir-sein, kann das neue Licht (Christus) geboren werden.

Die Dunkelheit ist hier nicht im Sinne von Drama und Schwere gemeint, sondern in einer Art von Entweltlichung, wo wir die sichtbare Orientierung aufgeben und ganz unseren Gefühlen und Einsichten vertrauen. Wie schön, dass die Wintersonnenwende am 21.12. in vielen mythologischen Traditionen mit diesem Wendepunkt verbunden ist.
Die alten Glaubensmuster, Erfahrungen, Lebenskonstrukte sind zur Ruhe gekommen und das, was neu geboren werden möchte, kann nun gehört werden. Der Klient spürt eine tiefe Übereinstimmung, ja einen Einklang zwischen seinem Lebensweg und seinem Lebensgefühl. Ein wahrlich heiliger Moment, den der Psychosynthese-Therapeut von Beginn an kennt, auch wenn nicht jede Begleitung zu diesem Ort führen wird.
 

Die heiligen drei Könige.

Mag das neu Geborene auch intuitiv sehr resonanzstark sein, braucht es noch der Geschenke der weisen Könige aus dem `Morgen´land! Sie bringen dem Kind ihre kostbarsten Gaben und damit die Klugheit, das Gewonnene im Leben integrieren zu können.

Wenn die innere Wahrheit mit dem Klienten geborgen ist, geht es um die kluge Integration in seine Lebensumstände. Wie kann er hier eine gute Balance finden zwischen seinen inneren Bedürfnissen und den äußeren Vorgaben? Welche Lebens-Weisheiten braucht der intuitive Raum? Welche weisen Einsichten stillen die mehr intuitiven Bedürfnisse? Eine Synthese ist dann vorstellbar, wenn die innere Anbindung und die äußeren Notwendigkeiten in einem guten Spannungsverhältnis stehen. Mal mehr oder mal weniger auf der Bildfläche des Bewusstseins-Radars.  

Die Bedrohung durch Herodes!

Der alte, weltliche Herrscher fühlt sich bedroht durch die Ankündigung eines neuen Königs. Seine Angst ist so groß, dass er alle neugeborenen Jungen für einen gewissen Zeitraum töten lässt. Er will seinen Thron bewahren.

Auch auf unserer psychosynthetischen Entwicklungsreise sind die neuen Bewußtseinsräume zunächst sehr zart und empfindlich. Alte Lebenskonstrukte, alte psychologische Herrscher wollen das Neugeborene immer wieder zunichtemachen. Wir müssen das Licht zunächst beschützen, können es noch nicht in den Sturm stellen. Wir müssen es pflegen, ihm den Raum und die Zeit geben, so dass es von Tag zu Tag stärker werden kann. Erkennen wir, dass das Licht von Tag zu Tag länger bleibt?

Hierzu braucht der Patient noch eine Weile Unterstützung und ist dabei oft mit der Frage konfrontiert: Bin ich es wert, dem Licht (Christus=der/die/das zu Licht Gewordene) zu folgen? Darf ich das? Ist so viel Gutes für mich in meinem Leben vorgesehen? Darf ich, jenseits meiner Herkunft, in ein anderes Land aufbrechen?



Auf unserer Psychosynthese-Reise wollen wir uns hier allmählich von der christlichen Weihnachtsgeschichte verabschieden: Etwas in uns wurde gerufen und wir sind ihm vertrauensvoll gefolgt. Wir müssten unsere gewohnten inneren Plätze verlassen und konnten uns nicht in einer bequemen, aber übervollen Herberge niederlassen. Wir mussten unseren tiefsten Gefühlen immer weiter in die Nacht, in die Entweltlichung folgen. Dort in der Kargheit, in der Stille, benachbart von den Tieren mit lebensweisender Intuition, behütet durch die himmlischen Kenntnisse der Hirten … … … dort, und nur dort konnten wir ein neues Licht in uns entzünden. Und ist es auch in den ersten Wochen noch durch die alten Könige bedroht, wird es, wie die Sonne nach der Wintersonnenwende, jeden Tag mit mehr Kraft in meinem Leben scheinen.  

In der Psychosynthese-Fortbildung lernen wir mit den inneren Bildern umzugehen. Wir werden gemeinsam ihre berührende und transformierende Kraft erspüren und ihre Gesetzmäßigkeiten kennenlernen. Die Fähigkeit dazu haben wir alle in uns. Denn bevor wir im Übermaß unseren Intellekt für die Lebensbewältigung gebrauchten, waren wir noch ganz mit der Weisheit dieser Bilder verbunden. Heute müssen wir uns in dieser Sprache wieder üben. Dazu möchte ich euch noch einen Hinweis geben: Vor einigen Wochen lief im zdf die Verfilmung des Buches `Das alte Land´. Ein Zweiteiler. Das Buch ist sehr gut. Und selten gelingt eine filmische Umsetzung. Hier ist es gelungen. Der Film lebt von sehr starken Bildern, denen man sich jedoch öffnen muss. Man muss im Bild innehalten und nachspüren, wie es sich wohl anfühlt, wenn das Kind den Rücken der Mutter liegend schützt und nicht die Mutter dem Kind den Rücken stärkt ... Das Dach des Hauses lange nicht geflickte Löcher hat … Der Vorgarten am Haus des längst verstorbenen alkoholkranken und gewalttätigen Vater fein geharkt sein muss … . Sicherlich ist die gelesene Geschichte hilfreich im Verstehen des Films, aber viele Bilder sprechen schon für sich. Hier der Film-Link zum Einüben von innerer Berührung: https://www.zdf.de/filme/altes-land

Und dann möchte ich mich für dieses Jahr von euch verabschieden. Die Dunkelheit des 2. Dezembers zieht allmählich in mein Haus ein. Wieder mache ich nur wenig Licht an.    


Seid gesegnet auf eurer Reise durch die Zeit.

Mit einem herzlichen Gruß,
Ursel


Der November 2020-Brief:

Im Frieden mit dem Verlauf des Tages, begrüße ich am späten Nachmittag die Dämmerung des Abends. Ein letzter Gang in der Natur mit meinem sinnen-freudigen Hund und dann, nach der Heimkehr, das achtsame Schließen der Haustür.
Du Welt bleibst für die letzten Stunden des Tages jetzt draußen! Und mit diesem Entschluß öffnet sich der Blick für mein Zuhause, welches mich dann liebevoll in den Arm nimmt. Ich schalte nur wenige Lampen an. Die inneren Räume meiner Seele wollen das Kerzenlicht an den Lieblingsorten meines Hauses.
Jetzt nichts Lautes, Grelles mehr … Im Sanften, Leisen möchte ich meinen inneren Raum bewohnen. Was ich finde? Dankbarkeit, Stille, Einverständnis, Vertrautheit, Aufgehobensein, … … … .


Jeden dieser Novemberabende beginne ich mit diesem Ritual.

In Zeiten der Dunkelheit, in Zeiten der Ungewissheit braucht die Seele Rituale; denn wenn uns innere und äußere Strukturen verloren gehen, erwachen unsere Ängste in ihren unterschiedlichsten Formen. Es kann hilfreich sein, auf unsere Ängste mit einem klaren Bewußtsein zu schauen. Allerdings haben Ängste immer auch die Tendenz, sich inflationär in uns und der Welt auszubreiten. Dann schaffen gute, achtsame Rituale einen Raum, wo auch Anderes ins Licht treten kann – das, was uns stabilisiert, stärkt und trägt.

Die Psychosynthese macht diese Art von bewußter Seelenpflege zum Ausgangspunkt der inneren Reise. Sie schafft Rahmenbedingungen, um den automatisierten neurologischen Abläufen, den Identifikationen, einen Moment der Verzögerung zu verschaffen. Dieser Moment ist für jede therapeutische Arbeit von elementarer Bedeutung. In der Psychoanalyse gibt es dafür die Begriffe, dass man vom primärprozeßhaften ins sekundärhafte Denken gelangen sollte. Dieser kurze Moment der Verzögerung gibt mir die Wahl, welchem inneren Weg ich folgen möchte. Die Psychosynthese nennt es Dis-Identifikation. Man kann in einer Identifikation sein, man muß es aber nicht. Wir können eine Wahl treffen!

Diese Bewußtheit, diese Unabhängigkeit von automatisierten neurologischen Abläufen, ist der erste und auch entscheidende Schritt, wenn wir mit der Psychosynthese zu arbeiten beginnen. Die ersten Inhalte unserer Fortbildung werden sich besonders mit den methodischen Möglichkeiten beschäftigen, diesen Schritt bei uns und in der therapeutischen Begleitung zu initiieren. Bin ich Lehrer oder arbeite ich als Lehrer? Bin ich verzweifelt oder habe ich eine Dramaqueen? Beherrscht mich die Ungewissheit oder beherrsche ich sie?

Die Stille der langen Novemberabende bietet die Gelegenheit nach den zentralen Identifikationen des vergangenen Tages zu schauen. Kann, mit diesem zeitlichen Abstand, ein Innerer Beobachter, eine Innere Beobachterin in mir erwachen, welche die guten von den unguten Identifikationen des Tages unterscheidet? Wo hätte ich innerlich und äußerlich NEIN sagen müssen? Wo war ich von einem Gefühl gefangen und konnte so einem anderen Gefühl keinen Platz machen? Wo hätte ich einem guten Moment noch mehr Raum geben sollen? … … … Dabei bleibt der Innere Beobachter immer in einer liebevollen Erkenntnis-Haltung. Er beurteilt seine Beobachtungen nicht! Er wird nicht zum Kritiker, der wackelige Über-Ich-Konzepte anstrebt. Der Innere Beobachter weiß um die stille, transformierende Kraft, die in der liebevollen Betrachtung liegt. Er kennt den erwachenden Humor, wenn wir uns wieder einmal in eine knubbelige Identifikation eingewickelt haben!


Es ist schön, im ausklingenden Tag in meinem Tagebuch Dinge zu formulieren, die ich mit dem Herzen verstanden habe. Oft wird so die Erkenntnis noch tiefer. Wie wunderbar, diese langen Novemberabende genießen zu können! Ich brauche dann nichts mehr! Bin satt! Bin zufrieden, dass dieser Tag mir solche Resonanzräume geschenkt hat. Denn: In Resonanz mit der inneren und äußeren Welt zu sein, ist elementar. Sie macht uns zu Menschen.

Und so vertraue ich mich der Nacht an. Mögen alle diese Eindrücke sich nun im Schlaf zu einem tragenden Bewußtsein-Teppich verweben, der mir auch morgen einen zufriedenen Tag schenkt.


Genießt die Zeit!
Ursel

Literatur zum Weiterlesen:
Praxisbuch Systematisch-Integrative Psychosynthese: I. Disidentifikation
Ursel Neef, Georg Henkel, Sven Kerkhoff
https://tredition.de/autoren/ursel-neef-13045/praxisbuch-systematisch-integrative-psychosynthese-i-disidentifikation-paperback-44088/
Für die Fortbildung wichtig.

Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung
Hartmut Rosa
ISBN-13 : 978-3518298725
Anspruchsvoll. Er hat auch gute Videos bei youtube eingestellt.


Dienstag, den 3. März 2020

Ohje, mit dem von mir angekündigte und neugierig erwartetem Buch über die NIKU-Methode von Margit M. Schreier muss ich leider, leider kräftig zurück rudern! Es ist sehr oberflächlich und platzraubend geschrieben und bringt in der Fülle von Allgemeinplätzen nicht Bewegendes! Da hat sich jemand wirklich keine Mühe gegeben und zusammengehauen, was auf dem Schreibtisch lag. Mehr mag ich einfach nicht dazu sagen, denn es lohnt sich nicht.

Ich möchte hier jedoch die psychischen Grundbedürfnisse nennen, die es in heilsamen Bilderreisen nach der NIKU-Methode zu berücksichtigen gibt. Es sind die Bedürfnisse nach

Zuwendung und Liebe
Verstehen und Lernen
Partizipation und Teilnahme
Sorglosigkeit und Gelassenheit
Kreativität und Identität
Mut
Familie und Gesundheit
Materieller Sicherheit.

Natürlich sind diese Bedürfnisse aus anderen Zusammenhängen auch bekannt. Mir helfen solche Erinnerungen aber, einen Aspekt mal wieder besonders in den Fokus zu nehmen und in die therapeutische Arbeit zu integrieren. Und natürlich sind sie auch wunderbare Stichworte für die Selbstreflektion. In der Psychosynthese haben wir hierfür die evokativen Wörter, die jedoch nicht als Grundbedürfnisse behandelt werden.

In der aktuellen `Psychologie Heute 3.2020´ ist das Buch, welches Margit M. Schreier mit Prof. Hans J. Markowisch geschrieben hat, in der Rezension der Neuerscheinungen. Den kritischen Anmerkungen kann ich jedoch nicht folgen. Ich finde es immer ein bisschen daneben, wenn man in einer Rezension aufführt, worüber das Buch nicht handelt. Hier war der Kritiker ein Fachkollege, der seine eigene Spezialisierung nicht vertreten sah! Mann muss eben alles selber schreiben!

Schluss mit den Empfindlichkeiten! Was von der Methode bleibt, ist ein konsequentes Reframing in klug strukturierten Bilderreisen, die nach einer Weile des Übens tragende neurologische Vernetzungen ermöglichen.


Montag, den 10. Februar 2020
Unter der Rubrik `Artikel und Aufsätze´ habe ich heute die sehr gute Abschlußarbeit von Sabine Werner im Fachbereich Entspannungspädagogik auf dieser Internetseite eingepflegt. Ich freue mich immer sehr, wenn SchülerInnen die große Verantwortung, die in dieser Arbeit liegt, in der Gestaltung einer theoretischen Auseinandersetzung sichtbar werden lassen. Kinder und Jugendliche mit der stillen Schönheit der Natur vertraut zu machen, ist eine in jeder Hinsicht berührende Aufgabe. Wer hierzu Anleitung und Ideen braucht, möge sich diesen bebilderten Text anschauen. Vielen Dank, liebe Sabine, dass Du ihn hier zur Verfügung stellst.


Donnerstag, den 5. Februar 2020
Ich schreibe zu selten in meinem Tagebuch!!! Sorry, sorry! Zur Zeit habe ich eine große Aufräum- und Renovierungsphase in meinem Haus und Institut. Mir fehlt einfach manchmal die Kraft, mit Euch hier die Dinge zu teilen, die mir in dieser intensiven Zeit so durch den Kopf gehen. Aber ich verspreche Besserung, da ich immer wieder sehr nette Rückmeldungen über mein Tagebuch bekomme.

Heute zwei Hinweise.
Der erste in eigener Sache: Seit Maria Lichtmess, also mit dem Ende der Weihnachtszeit, habe ich in meinem Institut die Anmeldemöglichkeit für meine einjährige Fortbildung 8.2020 eröffnet. Ihr findet die Ausschreibung unter https://www.urselneef.de/Psychosynthese/Psychosynthese-Ausbildung.html . Es ist mir immer eine besondere Freude, wenn diese Ausschreibung inklusive dem Qualitätsversprechen gelesen wird. Wer also eine hochqualifizierte Fortbildung in Psychosynthese genießen möchte, möge sich bald anmelden. Es bildet sich gerade eine sehr interessante Gruppe!

Dann möchte ich auf eine Methode, bzw. eine App hinweisen, die der Idee der systematisch-integrativen Psychosynthese sehr nahe kommt und mit großem Interesse von mir beobachtet wird. Hans J. Markowisch und Margit M. Schreier haben ein wissenschaftliches Buch zu der Möglichkeit von Neuroimplantaten geschrieben. Das ist die Möglichkeit, durch eine heilsam konstruierte Bilderreise ehemals traumatisierendes Erinnerungsmaterial neu zu konfigurieren. Dabei schauen die Autoren genau, welches Grundbedürfnis der Seele damals verletzt wurde und gehen so sehr spezifisch vor. In ihrem Buch `Reframing der Bedürfnisse´ (Springer-Verlag) zeigen sie der Fachwelt auf, dass die Arbeit mit inneren Bildern und ihre hohe Wirksamkeit heute auch wissenschaftlich ausreichend belegt ist. Allerdings muss man an dieser heilsamen Bilderreise sehr sorgfältig und professionell arbeiten; da mangelt es leider oft in der korrekten und umsichtigen Umsetzung. An dieser Methode erfreut mich, dass die psychosynthetischen Techniken und ihr Funktionieren hier wieder Mal bestätigt werden. Ich hoffe ja immer noch, dass unsere hoch-effektive Psychotherapie irgendwann einen Platz im anerkannten wissenschaftlichen Raum einnimmt.

Margit Schreier arbeitet zur Zeit an einem Praxisbuch für die Benutzung der Neuroimplantate. Auf dieses Buch bin ich sehr gespannt (ich werde berichten). Zur Zeit bietet sie eine App mit dem Titel NIKU an. Ich bin eine old-school-mäßig analog arbeitende Therapeutin und habe mit dieser App keine Erfahrung. Aha, bei Amazon ist das Buch schon gelistet, gerade gesehen! Also eine gute Zeit, um zum örtlichen Buchhändler zu gehen!

So, ein kleiner Zwischenruf also wieder mal von mir. Gerade klappern zwei Dachdecker auf meinem Haus herum. Hier ist richtig was los! Da kommt bei mir so manche Teilpersönlichkeit vorbeispaziert und will Panik machen! Pah, ab mit denen auf die Sonnenbank! Doch, für ein paar Minuten schien heute in meinem Garten die Sonne! Möge es Licht, Licht, Licht werden!


Montag, den 30. September 2019

Ohje, nun ist es schon wieder eine ganze Weile her, dass ich meine inneren Berührungen hier in diesem Tagebuch festgehalten habe. Ich bin in diesem Sommer viele Tage mit meinem Wohnmobil gereist und war selten im Büro. Nun hat mich Frankreich noch einmal für ein paar Tage umarmt und es ist Zeit, allmählich in meinem Haus die Kerzen anzünden und die Stille des Abends zu genießen.

Ein Buch, ein Autor hat mich auf meinen Reisen sowohl thematisch, als auch emotional sehr begleitet. Ich habe schon einmal an anderer Stelle Hartmut Rosa erwähnt. Er ist Soziologe und hat sich mit den Themen "Beschleunigung und die Veränderung von Zeitstrukturen" in seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt. Es ist keine leicht zu konsumierende Literatur und hebt sich schon deswegen sehr wohltuend von allgemeinen Sachbüchern ab.

In den letzten Jahren hat er zu dem Begriff "Resonanz" gearbeitet. Er hält ein "Miteinander-in-Resonanz-treten" für eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten und entwickelte dazu komplexe Überlegungen. Sein Buch dazu hat 800 Seiten! Bitte jetzt nicht abschrecken lassen! Denn genau darum geht es ja, mit Zeit und einem offenen Herzen in eine ungewisse Begegnung zu gehen, die sich jeder Art von Verdinglichung entzieht. Zum Trost sei hier vermerkt, dass es mit ihm sehr gute youtube-Videos gibt, bei denen man sich auch an seiner sprachlichen Brillanz erfreuen kann.

Der Begriff "Resonanz" passt wunderbar in meine Arbeit mit der Psychosynthese. Es ist dieses offene, unettikettierte Schauen, Spüren, Horchen, ... wenn man mit einem Patienten (oder mit sich selbst) den inneren Raum erforscht. Wo spürt man einen AnKlang, ein Antworten, eine sich öffnende Weite? Was verbirgt sich hinter dem Lärm an Zartem, Feinsinnigerem, Namenlosem? Wie, wo, wann weicht die Persona und was zeigt sich dann als MenschIn?

Hartmut Rosa hat sehr schön über die Rahmenbedingungen geschrieben, die es braucht, um in eine Resonanz-Begegnung zu gehen. In Verknüpfung mit seinem Thema über den Umgang mit der Zeit im Zeitalter der Moderne, kann man schon selbst schlussfolgern, dass es in unserer Gesellschaft wenige Möglichkeiten gibt, dieses so wichtige menschliche Erleben von Resonanzfähigkeit zu erfahren. In der psychosynthetischen Begegnung zwischen Lehrer und Schüler sollte sie jedoch stattfinden. Es ist für beide wohltuend. Dazu brauche ich in der Begleitung einen inneren, wie äußeren ungestörten Raum, ich muß wirklich-wirksame Zeit haben, die Erfahrungen müssen nachschwingen können. Die verantwortliche Gestaltung eines therapeutischen Raumes habe ich in unseren Büchern immer wieder thematisiert.

In Hartmut Rosa´s neuesten Buch `Unverfügbarkeit´ (130 Seiten!!! - es ist aus einer Vorlesungsreihe entstanden) setzt er sich mit der (Un)Machbarkeit des Resonanzerlebens auseinander. Hier merke ich, wie sich mein Herz weit öffnet und seine Überlegungen dort sofort einen Widerhall finden. Wie sind wir in der Welt unterwegs und verlieren so immer mehr die Möglichkeiten zu einer wirklichen Begegnung - mit dem Anderen, aber auch mit der Natur, Literatur, Musik etc.? Das Prinzip von `Immer mehr´ spielt hier eine wichtige Rolle. Wenn alles zur Verfügung steht, werde ich mich auf ein Einzelnes nur noch selten einlassen. Ich denke dabei an die vielen schreienden psychologischen Angebote des Internets, die einem mal so eben eine Persönlichkeitsmodulation verkaufen möchten. Die Stimmen sind sympathisch, freundlich, rücken nahe an einen heran ... und lassen einen hungrigen, wenn nicht sogar süchtigen Konsumenten zurück.

Die Bücher von Hartmut Rosa sind komplex. Sie sind nicht so `... "mal eben"...´ an dieser Stelle wieder zu geben. Damit sind sie aber auch eine gute Möglichkeit, sich in Resonanz mit ihnen zu setzen. Sie sind nicht leicht verfügbar, beherrschbar, nutzbar ... und genau deswegen üben sie beim Lesen geduldig eine innere Qualität ein, die es braucht, wenn ein Mensch wirklich-wirksam in eine Begegnung mit etwas gehen möchte.

Ich hoffe, ich habe Euch mit diesem kleinen, unperfekten Text neugierig auf die Bücher dieses großen Soziologen gemacht. Sie ähneln meinen Wohnmobilfahrten: Aufbrechen, sich treiben lassen, staunen, schauen, wo man ankommt!


Montag, den 25. März 2019
Heute nur eine kurze Notiz: In `Neugier genügt´ auf meinem Lieblings-Rundfunksender WDR 5 kam heute eine interessante Sendung zum Thema `Eine innere Idee von etwas´ zu entwickeln. Es ging um die Frage, was es braucht, um eine klare, neue Perspektive in seinem Leben zu entdecken: Wo will ich hin? Was könnte ich machen? Was ist die Alternative zu ... ? Es kamen zwei interessante Neurowissenschaftler zu Wort, die diesen Prozeß der Kreativität erforscht und dazu ein Phasenmodell entwickelt haben.

Um es ein wenig vorweg zu nehmen: Es braucht Infos über die potentiellen Möglichkeiten, die man dann aber dem Unbewußten anvertraut und nicht weiter grübelnd zerlegt. In einer Art schwebenden Aufmerksamkeit ordnet sich in der Tiefe eine neue Hinwendung, die sich, in einem unerwarteten Moment, ins Bewußtsein schiebt. Dort wird es durch die Flutung von Dopamin zu einer inneren Gewissheit, die dann mit Ausdauer ins Leben integriert werden muß.

In der Psychosynthese haben wir für alle diese Schritte einen reich gefüllten Methodenkoffer! Und es ist für mich immer wieder so schön, wie diese intuitiv entwickelten Techniken neurowisssenschaftlich immer mehr bestätigt werden.

Und wir haben doch Recht!!! Wir sind schon lange keine esoterischen Spinner mehr! Hier der link zur Sendung:

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-neugier-genuegt-das-feature/audio-heureka--geistesblitze-100.html

Die Sonne schaut jeden Tag ein bisschen länger vorbei!


Montag, den 4. Februar 2019
Die Teilnehmer meiner einjährigen Psychosynthese-Fortbildung erhalten zwischen den monatlichen Gruppensitzungen jeweils eine mail, um sich selbst immer wieder mit der Psychosynthese-Arbeit zu verbinden. Es ist sehr effektiv, in der Ausbildungssituation dem Schüler regelmäßig eine kleine Aufgabe zu geben. So lernt er, die Psychosynthese mit sich selbst in sein Leben zu integrieren und nicht nur auf der psychosozialen Insel der Ausbildungswochen zu praktizieren. Meine Konzeption in der PS-Fortbildung beinhaltet regelmäßige, kleine, bearbeitbare Impulse und sorgt mit 10 Seminaren am Freitag und Samstag für eine integrierbare Wissensvermittlung, wo auch die Ruhe des Sonntags noch eine wichtige Rolle spielt.

Der Januar-Lehrbrief, der nun abgeschlossenen Psychosynthese-Fortbildung 3.2018, wurde von den TeilnehmerInnen wieder mit besonderem Wohlwollen aufgenommen. Aus diesem Grunde möchte ich ihn auch den Lesern meines Tagebuches zur Verfügung stellen. Möge er einen guten Platz in Eurem Herzen finden:

Meine lieben SchülerInnen!
Heute Nachmittag hat der Winter mit großer Sanftheit ein bisschen Schnee in meinen Garten fallen lassen. Eine herrliche Stille tritt dann immer sofort ein und ich ziehe mich noch einmal ganz in mein Haus zurück und pflege mit Verschiedenem meine Seele. Die Tage zwischen den Jahren habe ich fast schwebend verbracht und dieses bedingungslose Gleiten durch die Zeit hat mir sehr gut getan. Man denkt und tut nix – aber in Wirklichkeit ordnen sich die tiefen Dinge in einem und wollen allmählich ins neue Jahr getragen werden. Aber noch nicht im Januar! Selbst die Saat von den Tomatenpflanzen für den Sommer muss noch nicht am Küchenfenster stehen – alles ruht noch. Und ist doch so tief am Wirken!

Und so las ich heute einen interessanten Artikel über die Psychologie der Entscheidungen. (Der Autor kennt unsere Stuhl-Übung zur Lösungsfindung nicht!!!) Zwei Aussagen fand ich wichtig.

1. Die Kriterien für eine Entscheidung sollten übersichtlich bleiben. Man erliegt sonst der Versuchung, dass man sich schon in den Kriterien so verstrickt, dass man zum eigentlichen Punkt der Entscheidung nicht mehr kommt. Wenn ich z.B. bei der Wahl zu eine gesunde Ernährung alle weltpolitischen Konsequenzen mit in den Entscheidungsprozess nehme, werde ich wahrscheinlich nicht mehr zum Essen kommen. Also 3 bis 5 Kriterien heraussuchen und für wichtig erachten; alles andere vernachlässigen.

2. Wir können uns nicht immer sofort entscheiden. Manche Entscheidung muß einfach reifen. Dies geschieht aber vor allen Dingen durch innere Prozesse und nicht durch die Hinzuziehung von weiteren Argumenten. Es muß ein inneres Beobachten sein, ein Horchen, Träumen, Singen. Irgendwo da entlang geht der Weg, gibt es den nächsten Schritt.

ABER: Wir kennen in der Psychosynthese auch die Willens- oder Entscheidungsschwäche. Wenn wir uns durch eine nicht getroffene Entscheidung in unserer Kraft zerlegen, dann muß eine Entscheidung mit Mut her! Ihr kennt die psychosynthetische Aussage: Lieber eine falsche Entscheidung als keine Entscheidung! Die Falsche merkt man ziemlich schnell und kann sie dann korrigieren. Ich bin gespannt auf die nächsten Schritte von Helene Fischer!

Und so möchte ich Euch heute als Hausaufgabe geben, dass Ihr in das Jahr 2019 einmal hineinspürt.

- Welche Qualität trägt dieses Jahr für Euch? Was möchte es von Euch?
- Welche Teilpersönlichkeiten brauchst Du an Deiner Seite?
- Wenn sie alle an einem Tisch säßen, wie wäre die Sitzordnung? Nimm Dir ein weißes Blatt DIN A4 als Tischtuch und klebe Post it-Zettel in Form einer Sitzordnung dazu.
- Wo möchtest Du in einem halben Jahr sein?
- Wie möchtest Du Dich dann fühlen?
- Wem aus der Gruppe möchtest Du dann einen Brief dazu schreiben?
- Wünschst Du Dir aus der Gruppe evtl. auch einen Mentor für den Prozeß auf Deinem Weg?

Du kannst für diese Übung und ihre Fragen in die Stille hineinhorchen, vielleicht aber auch eine Tarot-Karte ziehen oder eine Karte mit den evokativen Worten https://www.psychosynthese.de/impulse/shop.html . Ich finde es auch immer sehr interessant, Freunde nach diesen Dingen zu fragen. Sie haben oft eine beeindruckende Weitsicht für uns und sind mit diesen Fragen ja dann auch ermächtigt dazu Stellung zu nehmen. Ich bin super gespannt auf Eure Notizen!

An unserem letztes gemeinsamen Wochenende möchte ich mit Euch noch einige Dinge bearbeiten, deswegen wird es keinen vorgezogenen Abschiedsschmerz geben (oder doch?). Im Fokus wird die Arbeit von Byron Katie stehen. Es ist nicht so sehr ihre Methodik, die beeindruckt. Aber in ihrer Haltung den Dingen gegenüber finden wir eine sehr schöne, anschauliche Praxis, die wir als Psychosynthese-Übender in uns lebendig spüren. Sich für diese Haltung, diese Weisheit zu öffnen, erfordert die Aufgabe von vielen Glaubensmustern und letztlich auch von der Illusion der Angst und ihrer Bürdenträger. Wer kann ich sein, wenn ich mich von meinen eigenen Bewältigungsstrategien zum (Über-)Leben befreie und einer Geborgenheit anvertrauen kann, die größer als unsere menschlichen Erfahrungen ist? Für mich ist das ein heiliger Schritt, der einem zwar immer mal wieder verloren geht, aber letztlich eine Rückkehr in unsere tiefste Heimat ist.

Und wenn ich jetzt diesen Brief schließe, dann vertraue ich mich der Nacht an. Erwartend, dass sie mich wohl behütet und mir Kraft für den neuen Tag schenkt. Möge Euch die Nacht auch wohlwollend umarmen!
Wie immer!
Alles Liebe, alles Liebe
Ursel

Alle Seminarunterlagen sind exklusiv für die Fortbildungsteilnehmer/innen bestimmt und urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Vervielfältigung von Teilnehmer/innen-Unterlagen oder von Teilen bleiben vorbehaltlich in den Händen von Ursel Neef. Kein Teil der Unterlagen, auch keine Emails mit Unterrichtsinhalten, darf – auch auszugsweise – ohne schriftliche Genehmigung der Fortbildungsleitung reproduziert, insbesondere unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt, verbreitet oder zur öffentlichen Wiedergabe benutzt werden.


Montag, den 28. Januar 2019
Ich höre sehr gerne WDR 5. Und zur Zeit gibt es da einen sehr interessanten Podcast. (Kann leider nicht erkennen, wie lange der verfügbar ist; aber bestimmt länger!)

https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/utopia/index.html

Utopia! Jürgen Wiebicke (56 Jahre) und Sophie Passmann (24 Jahre) führen ein jeweils einstündiges, improvisiertes Gespräche über Internet, Heimat, Macht, Arbeit und die Zeit. Beide haben Philosphie studiert und gehen die Themen - neugierig auf einander - suchend und forschend an. Da unterhalten sich zwei Generationen in Reflektion zu ihren Überlegungen und Erwartungen an die Welt. Mir persönlich gefällt sehr gut die nachfragende Gesprächshaltung von Wiebicke, welche ein gutes Beispiel für eine offene Haltung in der Begegnung mit Anderen ist, die sich nicht in Contra-Positionen verfängt oder mit eigenen Beiträgen in die schwebende Atmosphäre eines zarten Schauens bombt.

Ich selbst gehöre der älteren Seite von diesen Gesprächspartner an und habe sehr interessiert zugehört, was einem so die junge Generation zu sagen hat. Wann hat man mal Gelegenheit so zentriert einem jungen Menschen zuzuhören? Und ich finde es wunderbar, auf meinem Sofa zu sitzen und einfach eine kurzweilige Stunde mit dem Hören zu verbringen. Der Platz neben mir ist noch frei!


Montag, den 21. Januar 2019
Heute war ein nachbarschaftliches Singen hier in meinem Quartier. Wie schön das war! Wie gut hat es getan, die Nachbarn einmal gaaanz anders zu erleben!

Und ein Psychosynthese-Lied war auch dabei:

https://www.youtube.com/watch?v=G66fowLQMrw

Abends treten Elche aus den Dünen
ziehen von der Palve an den Strand
Wenn die Nacht, wie eine gute Mutter
leise deckt ihr Tuch auf Haff und Land

Ruhig trinken sie vom großen Wasser
darin Sterne wie am Himmel stehn
Und sie heben ihre starken Köpfe
lautlos in des Sommerwindes Wehn

Langsam schreiten wieder sie von dannen
Tiere einer längst vergangnen Zeit
Und sie schwinden in der Ferne Nebel
wie im hohen Tor der Ewigkeit

Text: Heinrich Eichen (vor 1933)
Musik: Gerd Lascheit

Was soll ich da noch viel zu schreiben? In diesen Bildern liegt für mich soviel Würde, Frieden und Einbindung in den kosmischen Kreislauf des Seins ... was soll ich da noch schreiben!


Donnerstag, den 10. Januar 2019
Wenn in einer sooo quirligen Stadt wie Köln sich 15 Menschen in einen stillen Raum zurückziehen, um etwas über die Psychosynthese zu erfahren, entsteht fast von SELBST eine wunderbare Atmosphäre von Neugier, Offenheit und psychologischer Erkenntnis. So geschehen am 9. 1. 2019 in meinem Vortrag in der Praxis von meiner Schülerin Anna Billor. Imaginär haben wir das Psychosynthese-Haus betreten, Roberto Assagioli (den Konstrukteur der Methode - 1888 bis 1994) in seinem Arbeitszimmer besucht, sind weiter gewandert in den großen Veranstaltungsraum, um das Modell der Psychosynthese im Ei-Diagramm zu erforscht, waren erstaunt über manchmal sehr unterschiedlichen Bewohner (oder waren es Hausbesetzer?) dieses geräumigen Hauses und haben dann im Raum der Systematisch-Integrativen Psychosynthese die Logik der einzelnen Schritte für inneres Reifen und Heilen genauer betrachtet. Es ist mir immer eine große Freude, wenn ich in den Gesichtern der Zuhörer Verstehen erkenne und sie sich mit beseelten Worten von mir verabschieden. So schrieb eine Teilnehmerin mir noch am Abend:

„In Gedanken bin ich immer wieder bei Deinem Vortrag über Deine Psychosynthese. Es war wieder wunderbar, Deine Begeisterung zu spüren und zu erkennen, wie sehr sie durch Dich auch ein Teil von mir geworden ist. Ich möchte an dieser Stelle einfach Danke sagen, dass Du genau das tust, was Du tust. Mir hat es sehr geholfen meinen Lebensweg zu gehen - und zwar so, dass ich auch einen/meinen `Griff´ dran habe.“

Liebe Anna Billor, vielen Dank, dass Du uns allen dieses gemeinsame Begegnen ermöglicht hast.


Freitag, den 14. Dezember 2018

Ich freue mich am 9. Januar in der Praxis von Anna Billor in Köln einen Vortrag über die Psychosynthese halten zu dürfen. Dabei soll die Grundstruktur der Systematisch-Integrativen Variante dieser Methode in ihrer inneren Logik vorgestellt werden. Der Hörer wird schnell Bezüge zu seiner Seelen-Balance herstellen und den Regiestuhl in seinem eigenen inneren Haus einnehmen. Versprochen!!! Dieser Vortrag wird Sie bereichern!

Mein immerwährendes Anliegen ist, dass viele Menschen die Methoden der Psychosynthese kennenlernen. Deswegen wird dieser Vortrag kostenlos sein. Eine Voranmeldung unter https://www.seelenleben-koeln.de/termine-seminare/ ist wünschenswert.
Wir sehen uns! Bringen Sie Freunde mit! Es wird ein guter Ort sein!


Freitag, den 30. November 2018
Und noch ein Geschenk zur Adventszeit: Helge Burggrabe hat, glaube ich, lange gezögert, ob er seine Musik bei youtube einstellt. Nun hat er es zu unserer aller Freude getan! Einen herzlichen Dank dafür! Wenn Du seinen Namen bei youtube eingibst, kommst Du zu seinen wirklich bewegenden Liedern. Sie sind alle in einem christlichen Kontext geschrieben. Ich nehme den von Burggrabe verwendete Gottes-Begriff als Ausdruck eines hohen Bewußtseinszustandes und kann mich so mit meinem spirituell offenen Herzen sehr gut drauf einlassen.

Wenn ich mir in den frühen Morgenstunden meinen ersten Tee mache, lasse ich mich gerne von seinem ›Lichtgebet‹ begleiten. Gerade der Übergang zwischen der Nacht und dem erwachenden Tag ist mir sehr heilig. Ich möchte die erste Schritte in den neuen Tag mit einer guten Stimmung gehen und mich mit dem inneren Licht eines tiefen Friedens verbinden.

Unter diesem Link findet Ihr das ›Lichtgebet‹:
https://www.youtube.com/watch?v=Qq6v4iXq7KE
Aber alle anderen Lieder sind auch sehr zu empfehlen! Und damit natürlich seine beiden CDs Hagios I und Hagios II.

Ich wünsche eine gesegnete Adventszeit.


Freitag, den 23. November 2018

Heute habe ich eine ›tolle‹ Info von einer Teilnehmerin aus einer meiner Hospiz-Supervisionsgruppen bekommen: Das Buch JETZT von Eckhart Tolle ist online aufzurufen und auch zu speichern.

https://www.allmystery.de/dateien/rs37754,1184191886,Eckhart_Tolle_-_Jetzt!_Die_Kraft_der_Gegenwart.pdf

Für mich ist es das wichtigeste Buch in meinem Leben, denn Tolle spricht unvergleichlich aus einem Zustand des Erwachtseins heraus. Wenn man ihn liest, hört oder auf youtube sich anschaut, wird man förmlich in sein tiefes Wissen hineingezogen.

Ich benutze seine Texte oft, um meine innere Ordnung wieder herzustellen. Mir reichen ein paar Zeilen von ihm und schon kann ich wieder mit Übersicht die Dinge des Lebens, und auch die Dinge des Sterbens, betrachten. Er knüpft an einen tiefen Frieden in mir an, der mir Zugang zu einem ganz anderen Reichtum schafft - jenseits des Denkens, Grübelns, Verhandelns, der Suche nach Gerechtigkeit, der rechten Lösung ... etc.

Wenn Du die Psychosynthese verstehen willst, solltest Du dieses Buch gelesen haben. Es bildet in seinen Überlegungen die Grundlage für die psychosynthetische Praxis. Wir benutzen jedoch manchmal andere Begriffe. Zum Beispiel nennt Eckhart Tolle die negativen Impulse in unserem inneren Dialog ›das Erwachen des Schmerzkörpers‹. Die systematisch-integrative Psychosynthese spricht an dieser Stelle präzisierend von den Teilpersönlichkeiten, wie z.B. dem Inneren Kritiker oder auch der Drama-Queen. In der Psychosynthese beginnt an dieser Stelle dann die heilende innere Bilderarbeit!

Das Buch JETZT hat Eckhart Tolle auch persönlich auf CD gesprochen. Seine Stimme und die Geschwindigkeit, in der er seine Weisheit darstellt (langsam - wie es sich für die Weisheit gehört!) helfen mir sehr, unmittelbar im Hören mein Herz wieder für die wirklich wichtigen Dinge des Seins zu öffnen.

Ich empfinde es als ein großes Geschenk, dass er so sein Buch für fast alle Menschen zur Verfügung stellt. Vielen Dank, Eckhart Tolle!


Donnerstag, den 11. Oktober 2018
Ich mag in meinem Tagebuch immer mal wieder einen Textbaustein aus einem unserer Bücher vorstellen. Meist bewegt mich der Inhalt auf irgendeine Weise oder er spielte in meiner therapeutischen Praxis aktuell eine besondere Bedeutung. Heute habe ich etwas aus unserem Teilpersönlichkeitsbuch herausgesucht. Ich finde die Teilpersönlichkeitsarbeit der Psychosynthese einfach genial! Aber echt!!! Auf Seite 57 f. schreiben wir:

"Fassen wir noch einmal zusammen: Die Teilpersönlichkeitsarbeit ist ein gut dosiertes Training in psychologischer Selbstkompetenz, um für die Arbeit mit dem Inneren Kind ausreichende Ich-Stärke und Betreuungskapazitäten zu entwickeln. Die Erfahrung hat uns immer wieder gezeigt, dass die Arbeit mit dem Inneren Kind ohne die vorbereitende Entwicklung und Stärkung von Selbstkompetenz riskant ist und im Therapieverlauf zu Problemen führen kann.
Zunächst lernt der Klient darum in den Übungen der Disidentifikation auf sich selbst zu schauen und sich in der Beobachterposition mit seinen heilsamen Potentialen vertraut zu machen. Aus dieser Perspektive erkennt er nun Persönlichkeitsanteile, die seinen Konflikt verursacht haben. Er separiert diese, um gezielt mit ihnen zu arbeiten und erkennt gleichzeitig, dass er auch noch andere, kompensatorische Anteile in sich trägt, die ihn unterstützten. Mit allen diesen Anteilen tritt er in Kommunikation.
Diese Vorgehensweise hat psychodynamisch bedeutenden Vorteile: Der Patient erlebt sich nicht mehr als im Konflikt untergehend, sondern aus der externen Position findet er jetzt Werkzeuge, mit denen er seinen Konflikt bearbeiten kann. Er entwickelt das Potential seiner Ressourcen. Dabei sind die zu bearbeitenden Anteile so portioniert, dass er sich Schritt für Schritt eine wachsende psychologische Selbstkompetenz aneignet und sich stärkt für die Wahrnehmung des frühkindlichen Konflikts. Er erkennt, was er wirklich braucht und entwickelt innere Bilder, mit denen er dieses Bedürfnis stillt.
Die Arbeit mit seinem Inneren Kind erfolgt erst nach der Entwicklung von ausreichender Selbstpflegekompetenz und sollte nicht direkt angegangen werden.
Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass Roberto Assagioli in seinen Schriften für genau ein solches schrittweises, strukturiertes Arbeiten plädiert – auch wenn es den Begriff der Inneren-Kind-Arbeit zu seinen Zeiten noch nicht gab (vgl. dazu unser Buch Psychosynthese – Systematisch-Integrativ! Eine Einführung)."

Die innere Bilderarbeit mit den Teilpersönlichkeiten heilt den neurologisch verletzten Punkt und bildet neue, gute synaptische Vernetzungen. Das kann der Klient in seinem Gehirn nur selbst tun! Er wartet nicht mehr bis tausende von vielleicht guten Erfahrungen sein Gehirn unbewußt neu-strukturieren, sondern er pflegt, stillt den verletzten Teil in der Beobachtung und inneren Betreuung seiner Teilpersönlichkeiten.

Ich bin immer wieder begeistert von diesem Konzept und frage mich manchmal: Warum machen sich andere therapeutische Schulen die Arbeit so schwer? Aber ich muß ja nicht alles verstehen!

Schöne Herbstferien!


Montag, den 1. Oktober 2018
Nach einer langen Reise mit meinem Wohnmobil durch den stillen Osten unseres Landes bin ich jetzt wieder in meinem Büro angekommen. Die Stille der Elbe und der Ostsee klingen noch sehr in meinem Herzen nach! Wie unbekannt manche Regionen meines Heimatlandes mir doch sind! Hier werde ich auf jeden Fall weitere Reisen hin unternehmen und mich von diesem doch so anderen Leben im Osten berühren lassen.

Heute habe ich dann den ganzen Tag damit verbracht, unser neues Praxisbuch über die Teilpersönlichkeiten der Welt vorzustellen. Das ist immer eine schöne Arbeit, denn viele ehemalige Klienten und Seminarbesucher melden sich auf so eine Newsletter-Mail. So erhalte ich ganz nebenbei viele schöne Rückmeldungen über das Gelernte und auch über die vorausgegangenen Bücher.

Es ist schön, Spuren zu hinterlassen! Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesen Büchern mitschreiben kann! Wie selten findet man heute noch ein Thema, was literarisch nicht schon hundertmal durchgekaut ist. Das Feedback der LeserInnen zeigt, dass wir mit den Praxisbänden eine Lücke schließen. Nun kann man nach erfolgreicher Ausbildung oder auch nur Beschäftigung mit der Psychosynthese eines unserer Bücher nehmen und noch einmal nachlesen, wie die Dinge im therapeutischen Kontext zu verstehen sind und welche gute (Übungs-)Idee die konkrete Psychosynthese-Arbeit fortsetzen und vertiefen kann.

Und an so einem Spätnachmittag gehe ich dann im brausenden Sturm des Oktoberwindes mit meinem Hund Johnny froh und dankbar spazieren. Ich bin am rechten Platz. Ich darf die Schätze meines Berufsleben aufschreiben und mit der nächsten Generation von Psychosynthese-Therapeuten teilen. Möge der Helbstwind mit diesen Eindrücken auch bei Euch vorbei wehen!

Heimlich frage ich mich beim Schreiben jetzt immer, was meine Lektorinnen denn jetzt wohl zu diesem Text sagen... Egal! Hier gibt es kreative deutsche Rechtschreibung!!!


Samstag, den 25. August 2018
Sorry, sorry! Das Tagebuch wird von mir zur Zeit nicht gepflegt. Das wird sich ab Ende September 2018 wieder ändern. Es war immer eine schöne Möglichkeit, mit meinen WegbegleiterInnen im Gespräch zu bleiben. Der September ist der Monat, in dem ich noch einmal Licht und Inspiration auf einer langen Reise mit meinem Wohnmobil suche. In der dann kommenden dunkleren Zeit möchte ich mich mal wieder öfters an mein Tagebuch setzen und meine Ideen und Erfahrungen platzieren. Bitte habt noch einen Monat Geduld!


Freitag, den 19. August 2016

Ein neues Buch! Nein, dieses Mal nicht von uns, sonderen von Margarete Stöcker, unsere Dozentin für den Heilpraktikerbereich in den vergangenen Psychosynthese-Ausbildungen. Margarete ist eine außergewöhnlich begabte Lehrerin und hat unsere Schüler so für die Prüfung ausgestattet, daß bis heute alle Prüflinge die Überprüfung beim ihren örtlichen Gesundheitsämtern bestanden haben!!! Wer sich ein bißchen auskennt in diesem Metier, weiß daß die normale Durchfallquote bei 80% !!! liegt. Nun hat Margarete ihr Wissen endlich in ein Buch gepackt. Unter

https://www.amazon.de/Praxislehrbuch-Heilpraktiker-Psychotherapie-Margarete-Stoecker/dp/3132192015/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1471605212&sr=8-1&keywords=Psychotherapie+Heilpraktiker+Margarete+stöcker

könnt Ihr es finden und schon ein bischen am Bildschirm hineinlesen. Ich kann es jetzt schon aus vollem Herzen empfehlen und hoffe, daß die Begeisterung für ein solides psychiatrisches Wissen auch in Eure Herzen schwappt.


Mittwoch, den 10. August 2016

Oh je,wie die Zeit vergeht! Ich verspreche wieder öfters zu schreiben, da ich auch weiß, daß viele unserer Schüler hier regelmäßig vorbei schauen. Heute möchte ich einen link in unser Tagebuch hereinstellen, der zeigt, wie wenig es braucht, um in einen inneren Kontakt zu kommen: Menschen mit den verschiedensten Nationalitäten schauen sich einfach nur eine Weile an. Ein wirkliches Schauen bewegt innen immer etwas und immer, immer in eine gute Richtung! Und schon der Film, der ein Zuschauen beim Schauen ist, berüht einen tief im Herzen. Hier der link: https://www.youtube.com/watch?v=f7XhrXUoD6U

In diesem Zusammenhang sei auch das neue Buch von Hartmut Rosa `Resonanzpädagogik - wenn es im Klassenzimmer knistert´ einmal vorgestellt. Hartmut Rosa kennen wir aus dem wunderbaren Film `Speed´, den ich am 28. August 2014 hier im Tagebuch vorgestellt habe. Sein neues Thema, die Resonanz in der menschlichen Begegnung, ist ein sehr inspirierender psychologischer Komplex. Was passiert, wenn wir alle Schablonen, Glaubensmuster, Erwartungen... einmal zur Seite legen und in einem offenen Begegnungsraum etwas gegenwärtig Neues berühren? Diese Haltung ist in der psychosynthetischen Arbeit von elementarer Bedeutung und wird doch nicht immer leicht herzustellen sein. Wir sind ja so furchtbar mit allem Möglichem identifiziert!!! Deswegen wollen wir, das Autorenteam der Wuppertaler Psychosynthese-Akademie, in unserem neuen Buch über die Arbeit mit den Teilpersönlichkeiten, zum Thema ´Resonanz in der therapeutischen Begegnung´ ein eigenes Kapitel verfassen. Wie und was ist eine Resonanzpsychologie und wie kreiere ich einen solchen Begegnungsraum? Das Buch von Hartmut Rosa ist eine Empfehlung. Es liest sich leichter als seine sonstigen Bücher, da es in einer Interview-Form geschrieben ist. Mich hat es so in Resonanz gebracht, so daß ich hier viele Punkte zum Weiterformulieren/-fabulieren gefunden habe und sich wieder die Tür zu meiner schöpferischen Seite öffnete. An der Stelle sei auch noch einmal das sehr hilfreiche Buch von Michael Lukas Moeller `Die Wahrheit beginnt zu zweit - Das Paar im Gespräch´ erwähnt. Hier wird eine ganz einfache Technik vorgestellt, wie sich das Paar aus standardisierten Reaktionsmustern im Gespräch lösen und wieder diesen offenen Begegnungs- oder auch Resonanzraum (vom Anfang) für sich einnehmen kann. So simpel, so hilfreich!

Mein Gott, jetzt bin ich doch ins Quatschen gekommen. Es ist Sommer! Ich erhole mich von einer langen Zeit der Überforderung! Ihr könnt wieder Inspirierendes aus der Wuppertaler Psychosynthese-Schmiede erwarten!


Sonntag, den 29. Mai 2016
Heute möchte ich für ein Seminar von meinem Kollegen Dr. Sven Kerkhoff werben: EMDR - ein starkes Tool im Werkzeugkoffer der Psychosynthese und Entspannungspädagogik. Es wird am 11. und 12. November 2016 stattfinden und kostet 220 Euro. Die EMDR-Methode, die durch Augenbewegungen für eine gute neurologische Integration von traumatisierten Erlebten sorgt, paßt perfekt zu unserer/Eurer Arbeit und ist wissenschaftlich sehr gut erforscht. Sven wird dieses Seminar in meinen Räumen halten und Euch zeigen, wie mann (auch frau) EMDR in die Euch bekannten Methoden der Psychosynthese integriert. EMDR gehört unbedingt in den Notfallkoffer, wenn man mit Menschen arbeitet und ist natürlich auch im persönlichen Leben immer wieder eine große Hilfe.


Dienstag, den 24. Mai 2016

Leute, Leute - mir liegen die Nerven blank! Es war wieder Prüfungszeit für unsere Ausbildungskandidaten bzgl. des Heilpraktikers für Psychotherapie. Unsere Ausbildung beinhaltet ja auch das Wissen zum Erlangen dieser Qualifikation; gelehrt durch die Gastdozentin Margarete Stöcker. Und wir erfreuen uns ja an einer 100% Bestehensquote!!! Gestern war es dann wieder so weit und zwei Prüflinge haben es mit Bravour geschafft. Wirklich mit Bravour! Natürlich gehört dazu ein intensives Homelearning - aber auch die Gradlinigkeit der Psychosynthese, nicht zuletzt mit ihrer Willensarbeit, läßt uns immer wieder auf diesen Erfolg schauen. Ich freue mich, denn damit kann die Psychosynthese nicht nur zur Beratung und Coaching benutzt werden, sondern ihre tiefgründige psychotherapeutische Arbeit im rechten Rahmen leisten. Juchhu, juchhu, ... die Ausbilderin sinkt erschöpft danieder!!!
Und ich könnte das alles hier nicht schreiben, wenn mir Florian nicht geholfen hätte, endlich die Bearbeitung unserer Internetseite auf meinen Laptop zu bringen. Es tut so gut, die großen und kleinen Helfer an der Seite zu spüren. Vielen, vielen Dank für alles Gute, was Ihr mir zukommen laßt. Und das ist nicht wenig!
Und so nehme ich mir heute feste vor, Euch im Tagebuch wieder mehr über die interessanten Dinge in unserem Institut und über unsere Arbeit zu informieren. Deswegen hier noch der Hinweis, daß auch das neue Buch von Meike Winnemuth `Um es kurz zu machen´ wieder sehr lesenswert ist. Diesmal hat sie viele kleine Essays zusammengestellt, die einen herrlich zum Lachen bringen und zum Gespräch anregen. Sie eignen sich gut zum Vorlesen, wo immer diese alte Kunst sich einen schönen Platz schafft.


Dienstag, den 29. März 2016
Doch, doch - ich lebe noch! Und zwar jeden Tag besser! Ich mußte mir auch hier im Tagebuch einmal eine Pause verordnen, um Kraft für neue Projekte zu schaffen. Demnächst davon mehr! Jetzt freue ich mich auf ein schönes Supervisionswochenende mit TeilnehmerInnen aus 4 verschiedenen Ausbildungsgruppe in der Psychosynthese in unserem Institut. Dabei wird sich viel Profi-Wissen potenzieren und in zwei Tagen der Supervision kontinuierlich erweitern. Das zentrale Thema wird dieses Mal "SCHAM und therapeutischer Umgang damit" sein. Die spezielle Art dieses Institutes die Psychosynthese zu praktizieren, nämlich im systematisch-integrativen Vorgehen, hat sich nun seit Jahren bewährt und schafft für Therapeut, wie für den Klienten eine klare Orientierung im psychotherapeutischen Prozeß. Es ist immer gut, wenn man weiß, was man/frau tut.
Wir sehen uns!


Montag, den 8. Juni 2015
Nach einer schönen Redaktionsitzung unseres Psychosynthese-Akademie-Teams im endlich sommerlichen Garten steigen wir hoch-motiviert in die Arbeit am nächsten Buch ein. Wir verfolgen in unserem Tun ja die Idee, das Konzept der Systematisch-Integrativen Psychosynthese, welche an unserem Institut gelehrt wird, mit ihren einzelnen Arbeitsschritten jeweils mit einem eigenen Praxisbuch pro Behandlungsabschnitt zu versorgen. Das neue Buch wird sich mit den Teilpersönlichkeiten beschäftigen und wie man den Klienten über Willensstärkung in der kontinuierlichen Arbeit an sich selbst halten kann. Voraussichtlicher Erscheinungstermin Juni 2016! Aber bitte immer schön der Reihe nach lesen: Wir freuen uns über jeden Leser der ersten zwei Bücher!
Auf dem Psychosynthese-Forum im Mai hatten wir Gelegenheit mit vielen unserer Leser zu sprechen. Sie waren von dem Buch richtig begeistert. Endlich eine Möglichkeit die Praxis der Psychosynthese in den vielfältigsten Variaten zu studieren. Unsere Schüler und Leser haben uns sehr ermutigt weiter zu machen und fiebern schon dem neuen Buch entgegen. Vielen Dank für die vielen netten Rückmeldungen und großen, wie kleinen Gesprächen, die uns stärken diesen Weg zu gehen. Es geht uns dabei immer wieder darum, die Psychosynthese in einem fachkundlichen-wissenschaftlichen Rahmen zu präsentieren. Mit ihrem reichhaltigen philosophischen Ideen und dem profunden Methodenkoffer hat sie es verdient, einen nachhaltigen Platz in der psychotherapeutischen Welt einzunehmen. Zu Gunsten der Klienten, die hier eine effektive und wirksame Methodik der Selbstpflege erlernen können!
Unsere wissenschaftliche und zugleich praxisorientierte Auseinandersetzung mit der wunderbaren Methode der Psychosynthese dient nicht zuletzt auch dazu, diese gegen den Versuch der Vereinnahmung auf dem Markt der oberflächlichen Selbsterfahrung abzugrenzen.
Was gibt es auf unserer nächsten Redaktions-Sitzung Leckeres zu essen?


Donnerstag, den 21. Mai 2015

Ab heute ist unser zweites Buch auch als ebook-Version erhältlich. Aber ehrlich: Es braucht das handfeste große Format. Es ist ja ein Arbeitsbuch und hat an den Rändern auch Platz für eigene Notizen. Was übrigens bei den Lesern gut ankommt. Das kann man natürlich im ebook nicht so gut nutzen. Also: Lieber sich die Papier-Version kaufen und schön alles durcharbeiten. Und dann heraus damit in die Welt! Pfingsten steht vor der Tür! Es ist also die Zeit, in der man sein heilsames Wissen in die Welt tragen soll.
Mit einem herzlichen Gruß in hoffentlich ein paar freie Tage.


Dienstag, den 5. Mai 2015
Wir sind glücklich!
In einem großen Willensakt haben wir unser zweites Buch in einem Jahr herausgebracht. Das war nur gemeinschaftlich möglich! Es war die Arbeit an einem wichtigem Ziel: Die Psychosynthese soll in ihren Möglichkeiten auch in Fachkreisen bekannt werden.

Dieser erste Band unserer Praxisreihe beschäftigt sich mit der Dis-Identifikation, dem sooo wichtigen grundlegenden Schritt in der Arbeit mit der Systematisch-Integrativen Psychosynthese. An Hand von vielen Beispielen aus der Praxis zeigen wir die konkrete Wirkung dieser psycho-pädagogischen Arbeit und die Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeiten. In ganz neuer Form werden Übungen vorgestellt und die sie begleitenden therapeutischen Überlegungen. Es ist ein Buch für die eigene und die therapeutische Praxis.

Zur Unterstützung unserer weiteren Arbeit wäre es sehr schön, wenn Ihr das Buch direkt beim Verlag bestellt, denn amazon usw. greifen kräftig in unsere Budget-Kasse hinein. Tredition liefert schneller als alle anderen, denn jede Bestellung über einen Zwischenhändler muß genauso bei unserem Verlag geordert werden. Und ehrlich: Man kann das Buch nicht schnell genug bekommen!!! Ok, das war jetzt der Werbeteil dieser Tagebuch-Notiz.

Praxisbuch Systematisch-Integrative Psychosynthese

Band I: Dis-Identifikation
Ursel Neef / Georg Henkel / Sven Kerkhoff
Tredition-Verlag 2015
25.00 Euro
Großformat - 176 Seiten
ISBN: 978-3-7323-3183-3
https://tredition.de/publish-books/?books/ID44088/Praxisbuch-Systematisch-Integrative-Psychosynthese-I-Disidentifikation


Mittwoch, den 22. April 2015
Heute feiern wir unser neues Buch!!! Der Vorabdruck ist da! Es hat nicht nur einen tollen Inhalt, sondern sieht auch noch super schön aus! Wir denken, daß es in 3 Wochen überall zu bekommen ist. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Heute wird erst einmal gefeiert.


Dienstag, den 3. März 2015
Wer die Sendung `Psyche-Kompakt´ verpaßt hat, in der ich über die Psychosynthese erzählt habe, und sie gerne nachlesen oder -hören möchte, der kann es unter folgenden links:

https://psyche-kompakt.blogspot.de/p/sendung-vom-6052013.html
Hier findet man das Skript.

https://psyche-kompakt.blogspot.de/p/sendung-nachhoren.html
Hier gibt es noch einmal die Sendung.

Mit Frau Sonja Kohn hatten wir eine sehr kompetente Gesprächspartnerin, die, auch durch das Lesen unseres Buches, neugierig auf die Psychosynthese wurde. An dieser Stelle möchten wir uns für ihre Arbeit bedanken und ihre Sendung `Psyche-Kompakt´ bei Radio Leinehertz (siehe unten 12.2.) empfehlen. Ihr Engagement paßt so gut zum Herzen der Psychosynthese!


Dienstag, den 17. Februar 2015
Ich möchte heute den Wuppertaler Lesern meines Tagebuches eine Schülerin von uns empfehlen. Silke Bracht, Dipl. Sozialpädagogin und Entspannungspädadagogin wird nach den Osterferien 2015 wieder ihre sehr guten Entspannungsseminare in Elberfeld anbieten. Wir können die Arbeit von Silke mit vollem Herzen empfehlen. Bei Interesse wendet man sich an : www.entspannunginwuppertal.de .

Und da das Institut ja immer auch mit der `Weltliteratur´ beschäftigt ist, möchte ich heute noch das beeindruckende Buch `Der Junge muß an die frische Luft´ von Hape Kerkeling empfehlen. In seiner eigenen Art schildert er seine Kindheitserfahrungen mit einer psychisch schwer krankwerdenden Mutter. Dieses Buch macht Hoffnung, daß man an einer schweren Kindheit nicht zerbrechen muß, sondern vielleicht auch Fähigkeiten entwickeln kann, die einen das Leben anders, aber genauso wertvoll gestalten lassen. Ich empfehle dieses Buch dem ein oder anderen Patienten.
Liebe Hans Peter, es war wichtig, daß Du dieses Buch geschrieben hast.
Danke!


Donnerstag, den 12. Februar 2015
Die PSYCHOSYNTHESE im Radio!
Mit Sonja Kohn vom Radio106.5-leinehertz habe ich heute einen längeren Wortbeitrag für ihre Sendung PSYCHE KOMPAKT produziert. Ach, ... man möchte noch so Vieles mehr sagen...! Das Interview hat sehr viel Spaß gemacht und kann hoffentlich die Grundgedanken der Systematisch-Integrativen Psychosynthese, wie sie an unserem Institut gelehrt wird, herüberbringen. Die Gesprächssequenzen werden jetzt bearbeitet und am 2.3.2015 um 17.03 in einer einstündigen Sendung über den Äther geschickt. Man kann es dann gut im Internet mithören. Wir sind super gespannt auf die Reaktionen und bedanken uns herzlich bei Sonja Kohn für ihre auch therapeutisch fachliche Kompetenz.


Freitag, den 6. Februar 2015
Einen herzlicher Glückwunsch geht heute an Carmela Thomsen, die gerade im Anschluß an unsere Psychosynthese-Ausbildung ihre Heilpraktiker-Prüfung bestanden hat. Über das Erzählen von Märchen kam sie zur Psychosynthese und hat hier das Werkzeug für ihre nun auch therapeutische Arbeit gefunden. Unter ihrem Namen findet man sie im Alten Land in Nord-Deutschland und bald auch in Hamburg.
Liebe Carmela, wie schön, daß Du unsere Schülerin warst! Wie schön, daß Du unsere 100% Quote beim Bestehen der behördlichen Überprüfung gehalten hast!


Dienstag, den 6. Januar 2015
In meinem Ortsteil von Wuppertal gibt es viele Menschen, die helfen, die 7o Jahre zurückliegenden Kriegserlebnisse zu verstehen und zu integrieren. Und so hat der `Christliche Hopizverein im Wuppertaler Westen e.V.´ für den 21. Mai 2015 die Autorin Sabine Bode zu einer Lesung eingeladen. Frau Bode hat das Thema `Kriegskinder´, bzw. `Kriegsenkel´ in einigen Büchern in Deutschland publiziert und ist sicherlich eine interessante Referentin durch viele Erfahrungen aus Interviews mit Betroffenen. Wenn wir sie schon mal hier in unserem kleinen Stadtteil haben, sollte man sie sich sicherlich nicht entgehen lassen. Die Veranstaltung ist um 19 Uhr im Gemeindezentrum Gräfratherstr.15 und kostet 6 Euro Eintritt, Schüler und Studenten 4 Euro.

Was dürfen wir uns glücklich nennen, daß wir nur noch sekundär von dieser schrecklichen Zeit betroffen sind. Welch ein Segen, in dieser Zeit zu leben!


Mittwoch, den 10. Dezember 2014
Zu meinen Schülern gehören auch Ärzte. Oft sprachen wir miteinander, wie wichtig ihre Wortwahl bei der Begegnung und Begleitung ihrer Patienten ist. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die helfen eine gute Verarbeitung der Dinge zu ermöglichen. So empfehle ich immer, bei Menschen, die in irgendeiner Art verletzt wurden, spontan den Schutzengel zu erwähnen, der einen in der Situation doch auch begleitet hat. Eine Ärztin erzählte mir von der wirklich starken Wirkung dieses Satzes auf ihre Patienten. Es würde so einen großen Unterschied machen, ob sie den Patienten mit der Bemerkung begrüßt `Oh, was haben Sie denn da angestellt (oder ähnlich)´zu `Meine Güte, da haben Sie aber alle Schutzengel an Ihrer Seite gehabt´. Schon wenn ich es hier wieder aufschreibe, kann man sich gut die unterschiedlichen Gesichter der Patienten vorstellen. Dankbar hat die Ärztin diesen Satz zu ihrem täglichen Sprachgebrauch gemacht. Dankbar bin ich für sooo kluge Schülerin! Hier hat die Psychosynthese-Arbeit einen guten Ort gefunden.


Mittwoch, den 3. Dezember 2014
Zweieinhalb Jahre ist die dritte Psychosynthese-Ausbildungsgruppe hier ihren lebendigen, lustigen, tiefgründigen, wissenschaftlichen, liebenden, wissenden, verantwortlichen... Weg gegangen. Am letzten Wochenende haben alle 12 Teilnehmerinnen einen gemeinsamen Abschluß erlebt. Es war eine großartige Zeit und ich bin auf diese Ausbildungsklasse wieder besonders stolz. Und da die Teilnehmerinnen über ganz Deutschland verteilt sind, lohnt immer ein Anruf in meinem Institut, ob Sie eine Absolventin für die Arbeit mit der Psychosynthese bei Ihnen vor Ort vorfinden können. Gerne gebe ich Ihnen hierzu Auskunft. Hier sind wirkliche Psychosynthese-Fachfrauen entstanden, die das Gelernte in ihre therapeutische Arbeit integrieren. Ich bin stolz auf diese neuen Kolleginnen!

Unter * Gruppen * Supervisionsgruppe * auf dieser Internetseite haben wir auch die nächsten Supervisionstermine festgelegt, die für alle Psychosynthese-Therapeuten zum kollegialen Austausch und zur Weiterbildung offen sind.

Wir sehen uns!


Freitag, 14. November 2014

In den letzten Tagen begegnet mir in der therapeutischen Arbeit mit meinen Patienten immer wieder das Thema `Kriegstraumatisierung der Elterngeneration´und ich möchte hierzu zwei informative Hinweise geben. Unter

http://www.deutschlandradiokultur.de/verflucht-bis-ins-vierte-glied.1124.de.html?dram:article_id=263977

findet man das Skript zur Radiosendung `Verflucht bis ins vierte Glied´. (Lieber Ludwig, habe Dank für den Hinweis!) Der Text beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die Folgegenerationen bei Kriegsgeschehen. Das Thema sollte einen auch ermutigen, die eigene Familiengeschichte zu dieser Zeit zu erfragen. Man entdeckt sehr häufig erstaunliche, ja sogar erschreckende Parallelen. Im Artikel sind auch die Bücher von Sabine Bode genannt, die sich in Deutschland besonders diesem Thema angenommen hat.

Dann möchte ich noch die sehr gute Internetseite zu diesem Thema empfehlen:

www.alterundtrauma.de

Hier kann man sich sehr gut zum Thema einlesen, auch zur Begleitung der eigenen Eltern. Wenn wir Eltern haben, die älter als 7o Jahre sind, gehören sie fast immer irgendwie zu den Betroffenen!

Die Psychosynthese beschäftigt sich auch mit diesem Thema und stellt, im Rahmen der therapeutischen Arbeit, die Angst, den Schrecken, die Not, aber auch die Schuld an den richtige biografischen Platz. Denn es gibt die Auflösung der schon in der Bibel erwähnten Generationenschuld. Und wie sagte da mein Kollege und Freund Georg Henkel so schön: Da arbeiten wir mit!

Genießt die herbstlichen Tage!


Donnerstag, 30. Oktober 2014
Zu diesem Institut, zu mir gehörte immer auch mein Hund, den eigentlich alle, die mit uns Kontakt hatten, auch kannten. Nun ist Buster, vor ein paar Tagen, im hohen Alter von fast 16 Jahren hier, ganz friedlich in seinem Körbchen, in unserer Anwesenheit gestorben. Ich würde an dieser Stelle nicht so etwas Privates erzählen, wenn seine Art des Gehens nicht vielleicht auch lehrreich für alle anderen Lösungsprozesse wäre. Mit einem großen Frieden hat er einige Tage vorher aufgehört zu fressen und zu trinken. Ganz still, ohne Schmerz, ohne Aufregung hat er sich allmählich von uns verabschiedet. Buster hatte in mich ein großes Vertrauen, daß wir mit Respekt diesen letzten Weg noch gemeinsam gut gehen werden. Dieses Sich-Anvertrauen, dieses tiefe Wissen um den richtigen Weg, hat mich ruhig und dankbar die Dinge tun lassen, die es da noch zu tun gab. Es wurde dann Zeit sein Herrchen zu rufen, um sich auch hier zu verabschieden. Und während wir ihm von den schönen gemeinsamen Pyrenäenwanderungen aus vergangenen Zeiten erzählten, ist er in die andere Welt hinübergegangen. Zwischen uns war er ganz geborgen; zwischen uns war es ganz versöhnlich. Mich trösten und tragen die Bilder von der Tiefe seines Anvertrauen und dem Finden des rechten Weges. Ja, er fehlt!!! Aber er hat über seinen Tod hinaus Bilder der Liebe und des Vertrauens in mir beseelt, und diese sind ganz lebendig!


Dienstag, 30. September 2014

Die Herbstferien stehen hier vor der Tür! Ich freue mich darauf, denn damit beginnt die Zeit wieder des Lesens, Schmökerns und einfach mal nur auf dem Sofa liegen. Ich finde diese Monate des Herbstes gerade besonders schön, da es abends noch nicht schon mittags dunkel ist und ich am Spätnachmittag genug Zeit habe ein bißchen im Wald das goldene Licht zu genießen. Werde ich noch einen Herbst von meinem treuen Hund Buster begleitet? Wahrscheinlich nicht, denn mit 15 Jahren und 8 Monaten hat er wirklich ein biblisches Alter. So genießen wir diese, unsere Zeit mit besonderer Tiefe!
Heute möchte ich aber auch wieder einladen zu meiner Psychosynthese-Jahresgruppe, die am Dienstag, den 28. Oktober beginnt. Sie stellt in einem Jahresprogramm mit 1o Gruppensitzungen die Grundelemente der Psychosynthese vor und ist ein sehr schöne Einführung für die persönliche Arbeit. Genaueres findet man auf dieser Internetseite. Ich freue mich auf tolle Entwicklungsprozesse, die immer in diesem Kreise gut zu beobachten sind.
Goldene Licht - wir wandern drin - wenn wir nur wollen!


Dienstag, 2. September 2014

Was erzählt mir heute eine Teilnehmerin aus der Psychosynthese-Ausbildungsgruppe? Prof. Hartmut Rosa schreibt an einem neuen Buch! Herrlich!!! Nur her damit! Unter *** http:www.zeit.de/2014/34/hartmut-rosa-ich-gefuehl*** gibt er ein sehr interessantes Interview dazu. Zum Thema hat das Buch das Resonanz-Prinzip in der menschlichen Begegnung und wie wir uns nur in der Resonanz wirklich wahrgenommen und gesehen fühlen. Und wie leider die neuen Medien und damit das neue interpersonelle Kommunikationsverhalten keine Resonanz mehr herstellen kann. Manno, nehmt endlich die Stöpsel aus den Ohren und setzt diese dämlichen Osterhosen-Kopfhörer ab.


Donnerstag, 28. August 2014

Und dann sind die Ferien auch schon wieder vorbei! In meinem Garten wird das Licht milder und ich wandere mit meinem Hund in der Früh an der Lichtgrenze entlang. Wir lieben diese Zeit und freuen uns am kühlen Morgen.
Für heute der Hinweis, daß der Film SPEED im WDR-Fernsehen um 23.15 gesendet wird. Ich empfehle ihn immer wieder, da er einen wirksam nachdenklich macht. Wir sehen uns also heute abend auf der Couch!


Donnerstag, 3. Juli 2014

Und morgen beginnen die Sommerferien! Gerade mit den genau passenden Temperaturen in meinem Garten. Wir freuen uns jeden Tag an wachsenden Verkäufen unseres Buches und den sehr erfreulichen Rückmeldungen der Leser. Das ermutigt uns in den Ferien sich allmählich auf unser nächstes Projekt einzuschwingen: Einem Handbuch mit Übungen zur Dis-Identifikation! Diese sind die Grundlage einer jeden wirksamen Psychosynthese-Arbeit und öffnen so herrlich den inneren Raum des eigenen Wahrnehmungsgefängnisses. Wie sagte Viktor Frankl so schön: Ich kann mir doch von mir selbst nicht alles gefallen lassen!

Ab in die Ferien!
Neue Perspektiven gewinnen!


Dienstag, 3. Juni 2014
Es ist geschafft!
Unser Buch ist auf dem Markt!
Endlich!
Wir freuen uns und trinken Sekt!
Es heißt

Psychosynthese
Systematisch-Integrativ!

Tredition-Verlag = 12.00 Euro.

Wir, Georg Henkel und ich sind super gespannt darauf, wie es beim Leser ankommen wird.

Dieses Buch ist eine Einführung in die Arbeit und die Prinzipien der Psychosynthese. In einem ersten Teil wird, in Analogie zur Lebensgeschichte von Roberto Assagioli, die innere Ausrichtung dieser Psychologie dargestellt. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Struktur-Modell, dem Ei-Diagramm der Psychosynthese und den ersten therapeutischen Ableitungen im tieferen Verständnis um dieses Wissen. Und im letzten Teil des Buches wird die Systematisch-Integrative Psychosynthese vorgestellt mit ihrer klaren Struktur im Vorgehen bei der therapeutischen Arbeit. Wer die Psychosynthese in ihrem inneren Aufbau verstehen möchte, erhält in diesem Buch eine einprägsame Landkarte in der Komplexität der vielfältigen psychosynthetischen Übungen und Vorgehensweisen.

Wir würden uns über eine Rückmeldung vom Leser freuen und sie gerne in weitere Bücher einfließen lassen. Es ist jetzt geplant, Arbeitsbücher zu konzipieren, die die einzelnen Schritte in der psychosynthetischen Arbeit behandeln. Wir beginnen damit jetzt und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit.

Zum Glück haben sich noch neue Interessierte in unserer Psychosynthese-Akademie eingefunden, so daß man auf weitere Ergebnisse gespannt sein kann.

Neugierig geworden? Für uns wäre eine Bestellung direkt beim Verlag am erfreulichsten! Innerhalb weniger Tage wird es einem ohne Mehrkosten nach Hause geliefert.

Hier kann man es bestellen:
*** https://tredition.de/publish-books/?books/ID39184/Psychosynthese---Systematisch-Integrativ ***
Bis bald!


Montag, 7. April 2014

Sorry, sorry,... gerade kann ich mein Tagebuch nicht in gewohnter Manier pflegen, da ich einen schönen neuen Laptop habe, aber auf ihm noch nicht vertraut bin mit meinem Dreamweaver. Da muß die Fachfrau dran! Ich hoffe, ich kriege es vor den Osterferien noch hin. Ansonsten später. Obwohl es viele schöne, neue Dinge zu berichten gibt: Also hier dann nur ganz kurz das Aktuellste! Die neuen Ausbildungsgruppen haben alle begonnen und in beiden sind noch 2 Plätze frei. Ein Einstieg in die Psychosynthese und auch in die Entspannungspädagogik ist bis zu den Sommerferien möglich. Und dann arbeiten Georg Henkel und ich mit Hochdruck an der Erscheinung des Buches: Psychosynthese - der systematisch-integrative Ansatz. Das wird auf jeden Fall noch vor den Ferien fertig werden. Also: auch wenn es im Tagebuch manchmal so aussieht, als würde nix Erzählwürdiges passieren, hinter den Kulissen wird kräftig gearbeitet!
Wir sehen uns!


Mittwoch, 19. März 2014
Gerade arbeite ich wieder mit einigen meiner Klienten sehr intensiv mit der Methode von Byron Katie "The Work". Wie auch schon im vergangenen Jahr beschrieben kann man mit dieser Hilfe sehr schön lernen, seine Projektionen auf jemanden oder etwas zurückzunehmen. Byron formuliert es unter anderem auch so: Wer bin ich, ohne meine Geschichten? Für jeden, der raus möchte aus innerer und äußerer Armut, der möge sich mit "The Work" beschäftigen. Und er kann es auch dieses Jahr wieder live mit Byron in Köln tun. Sie wird am 16. Juli ab 18 Uhr für 3 Stunden ihre Zeit mit uns teilen. Ich finde es sehr wichtig, sie einmal persönlich erlebt zu haben, denn es gibt kaum einen Menschen, der so das Leben annehmend unterwegs ist, wie Byron. Ihre Haltung ist da sehr heilsam radikal. Hier der link: http://www.thework.com/events.php?eid=1000105#1000105 Beim letzten Mal war die Veranstaltung, zu der man keine Karten reservieren kann, ausverkauft. Also: Pünktliches Erscheinen! Wir sehen uns!


Mittwoch, 12. März 2014

Ich werde oft nach dem Begriff "Weisheit" gefragt und habe mich auch ausführlicher damit beschäftigt. Es gibt in Berlin zwei Wissenschaftler, die interdisziplinär untersucht haben, was wir Menschen denn so mit Weisheit bezeichnen. Hier sind ihre Kriterien:

         - Perspektivwechsel
         - Empathiefähigkeit
         - Emotionswahrnehmung und Emotionsakzeptanz
         - Serenität (emotionale Ausgeglichenheit und Humor)
         - Fakten und Problemlösungswissen
         - Kontextualität (verschiedene Prioritäten in verschiedenen...         
         ...Lebensphasen)
         - Werte-Relativismus (versus Rigidität)
         - Nachhaltigkeitsorientierung bzgl. der Emotionen
         - Ungewissheitstoleranz
         - Selbstdistanz und Anspruchsrelativität

Sie sind nachzulesen in ihrem Buch Weisheitskompetenzen und Weisheitstherapie von Kai Baumann und Michael Linden, Pabst: Lengerich 2008.

Ich erwähne es hier, weil wir zu jedem dieser Konstrukte sehr praktikable und erprobte Übungen in unserem Methodenkoffer der Psychosynthese haben. Für mich ist die Psychosynthese schon seit langem einer der effektivsten Wege, um in die persönliche Reife zu wachsen. Vorausgesetzt, sie wird mit Klugheit und Wissen praktiziert und nicht nur zum oberflächlichen Selbstmanagement benutzt.

Im April beginnt im Institut für Psychosynthese die nächste Ausbildungsgruppe.


Mittwoch, 15. Januar 2014

Super! Und wieder hat heute ein Schüler aus meiner Psychosynthese-Ausbildung seine Heilpraktiker-Prüfung mit Bravour bestanden! Meinen herzlichen Glückwunsch an Alex!


Montag, 13. Januar 2014

Und da ist das neue Jahr mit Kraft. Hier in meiner Praxis und in meinem Institut ist nun alles wieder in einer guten Betriebsamkeit angekommen. Ich arbeite fleißig an meinen Texten und in ein paar Monaten wird ein kleines Buch gemeinsam mit Georg Henkel erscheinen. Es trägt z. Zt. noch den Arbeitstitel: Was ist Psychosynthese? Hier möchte ich meinen systematisch-integrativen Ansatz in der PS vorstellen! Meine Schüler warten schon auf diese Verschriftlichung. Ich auch! Das Schreiben macht sehr viel Spaß und schafft auch für mich noch einmal eine gute begriffliche Klarheit. Gut, daß es Winter ist! Da kann die Frau in Ruhe in ihrem Studierzimmerchen sitzen. Ich werde die Leser meines Tagebuches zu diesem Thema auf dem Laufenden halten.

Noch eine kleine Erzählung aus der Praxis. Manche glücklichen Momente mit den Patienten muß man einfach mit der Welt teilen! Sie bilden so eine schöne Spur, in der vielleicht andere auch wandeln möchte. Am Ende einer therapeutischen Sitzung, nach einem guten Stück erlösender Arbeit, sagte die Patientin: Ich bin der Jackpot und der will ich auch sein!

In diesem Sinne für heute: Sei ein Jackpot!


Sonntag, 22. Dezember 2013

Ich freue mich!
Die neue happinez 1/2014 hat eine Meditationsübung von mir abgedruckt!
Sie steht für Euch, schöner auf Papier gesetzt unter
http://www.urselneef.de/Psychosynthese/Eigene_Artikel.html
und heißt: Die Stille
Ich höre immer wieder von ihrer wohltuenden Wirkung.


Montag, 16. Dezember 2013
Was für eine Freude bei der letzten Veranstaltung in diesem Jahr in meinem Hause so viele Interessierte begrüßt haben zu können. Es waren ehemalige Klienten und Teilnehmer meiner Seminare, aber auch Menschen mit mir unbekannte, neue Gesichter, die manch weiten Weg auf sich genommen haben. Vielen Dank für diese Art von Wertschätzung meiner Arbeit.

An diesem Stille-Abend haben wir die Stunden dunkel sein lassen. Wir haben nicht mit Texten von Eckhart Tolle gearbeitet, sondern der tiefen Symbolik der Weihnachtsgeschichte nachgeforscht. Sie erzählt immer wieder auf so eindrückliche Weise, was es braucht, um eine wirkliche Transformation in unserem Bewußtsein zu machen. Das ist kein Spaziergang, sondern da rüttelt etwas an den Grundfesten unseres Lebens. Mich hat dieses Mal in der Geschichte der Archetyp "Maria" besonders angesprochen. Sie steht für das Aufgeben des Egos, was oft ringt und tobt im Überschreiten einer neuen Entwicklungstufe. Maria sagt im tiefen Vertrauen: "Es geschehe, was Du gesagt hast!" Wie geborgen muß man sein, um sich so anvertrauen zu können! Und so wurde es doch wieder ein Eckhart Tolle-Abend mit der Fülle des JETZT.

Und dann danke ich Björn für seine kluge Anmerkung, die er von einer weisen Frau hat und mit uns teilte. Sie sagte: Wir können uns immer entscheiden. Gehen wir mit unserer Angst oder gehen wir mit unserer Liebe.

Ok, laß uns mit unserer Liebe gehen!


Freitag, 29. November 2013

Seit Tagen beschäftige ich mich schon mit dem Film "Speed" von Florian Opitz. Er erforscht die Frage, warum wir eigentlich alle immer weniger Zeit haben und uns so getrieben fühlen. Er sucht dabei Antworten bei den verschiedenen Experten und führt hier sehr berührende Dialoge. Man muß sich entscheiden für das einfache Leben, die Fenster zur Komplexität wenigstens zeitweise schließen und wieder in die menschlichere Seite des Seins eintreten. Ich kann das hier nur sehr reduziert wieder geben; jedoch in der Hoffnung, daß sich möglichst viele Leute diesen Film zu Weihnachten schenken und im nächsten Jahr dann alles besser mit uns wird!!! Besonders gut hat mir das lange Interview mit Prof. Hartmut Rosa gefallen, einem Beschleunigungswissenschaftler. Wie erfrischend, endlich mal wieder einen intelligenten Menschen mit wirklichen Fachwissen reden zu hören. Mensch, davon gibt es viel zu wenige!


Freitag, 22. November 2013

Ich möchte heute meinem Tagebuch eine schöne Geschichte aus meiner Praxis zufügen. Eine Klientin erzählte mir diese, ihre Geschichte: Vor kurzen war der Onkel ihres Sohnes gestorben, zu dem die Klientin einen besonders inniglichen Kontakt hatte. In circa 500 km Entfernung sollte er nun im Kreise der Familie beerdigt werden. Die Klientin war aber nach der Trennung vom Vater ihres Sohnes in der Familie nicht mehr willkommen. Als sie nach Erhalt der Todesanzeige ihren Wunsch zu kommen formulierte, reagierte man verhalten in der Verwandtschaft. Aber ihr war es wichtig, sich vom sie immer unterstützenden Onkel zu verabschieden und so fuhr sie die große Entfernung zu seiner Beerdigung hin. Und nun zeigte sie ihre persönliche Reife! Sie spürte, daß sie von der Familie auch bei der Bestattung nicht erwünscht war. Diese formulierten es in Ausreden, aber die Klienten verstand sehr deutlich die Botschaft. Sie ist dann erst nach der Bestattung zum Grab ihres Onkels gegangen und hat dort mit ihm noch viele Stunden "verbracht". Sie sagte, es wäre eine sehr intensive Zeit für sie gewesen, wo sie auch mit dem Onkel und der Geschichte in dieser Familie viel hätte betrauern und klären können. Sie war dankbar, dass sie auf diese Weise, ohne Störung und Rücksichtsnahme auf die Familie, ihren ganz individuellen Abschied vom Onkel und diesen Lebensabschnitt nehmen konnte. In ihr gab es keinen Zorn der verwehrenden Familie gegenüber. Eher hatte sie das Gefühl, dass der Onkel durch dieses Arrangement noch einmal für sie sorgte.

Ja, so kann es sein, wenn man die Liebe des Höheren Selbst in sein Leben integriert.

Liebe C., vielen Dank das ich diese Geschichte hier erzählen durfte. Sie ist sicher auch für andere Menschen wichtig und sollte den Weg aus den sonst geschlossenen Türen meines Therapieraumes machen.


Freitag, 18. Oktober 2013

Heute habe ich eine schöne Stille-Übung in meine Rubrik "Artikel und Aufsätze" eingestellt. Sie ist entstanden aus der Beschäftigung mit einem Text von Eckhart Tolle. Er inspiriert mich immer wieder zu kleinen Übungen, die sich ganz unmittelbar in den Alltag integrieren lassen.

Wer sind wir ohne unsere Geschichten im Kopf?


Donnerstag, 5. September 2013
neu"neu"neu"
Bildungsschecks können jetzt bis zu 2000,00 Euro beantragt werden.
Klären Sie Ihre Bezugsberechtigung ab!
neu"neu"neu".

Und alle anderen Neuigkeiten in meiner Newsletter-Rubrik!



Dienstag, 4. Juni 2013 = endlich 20° in meinem Garten!

Unerwartete Neuigkeiten: Mein Vortrag auf dem Psychosynthese-Forum in Köln 2013 mit dem Titel: Die Liebesziehung ... auf der Suche nach dem verlorenen Selbst :ist durch einen glücklichen Umstand aufgenommen worden und er liegt jetzt bei mir als CD vor. Wer die Hörversion gerne erwerben möchte, schickt mir bitte eine mail. Sie kostet incl. Porto 11,oo Euro.

Wie schön, daß so jetzt noch mehr Menschen etwas über die Begingungen des Glücks in der Liebe erfahren.


Sonntag, 2. Juni 2013 = 10° in meinem Garten?!
Ich habe gerade Einladungen für die Supervisionsgruppe am 3o. 6. herausgeschickt. Diese Gruppe ist für Psychosynthese-Profis gedacht, die sich mit anderen Profis austauschen, lernen und entwickeln möchten. Es wird wie immer ein erfahrungsreicher Tag werden, da wirklich praktizierende Psychosynthetiker ihr Wissen gemeinsam teilen werden. Klasse! Unter `Gruppen´ findet man eine genauere Beschreibung hier auf dieser Internetseite! Das Angebot richtet sich auch an Menschen, die aus einem anderen Ausbildungsinstitut kommen oder sich noch auf anderen Wegen intensiv mit der Psychosynthese auseinander gesetzt haben.

Ich freue mich schon riesig drauf!
Ich hoffe auf eine Forums-Stimmung!


Freitag, 31. Mai 2013

Und wieder hat mich ein Buch herrlich inspiriert: Meike Winnemuth: Das große Los! Was für ein schöner Titel! Ach, könnte ich doch auch nur so mit Sprache spielen!!! Die Autorin hat bei Jauch 500.000 Euro gewonnen und dann beschlossen, ein Jahr je einen Monat eine große Stadt auf der Erde zu besuchen. Und so tingelt sie quer über die ganze Erde und läßt sich auf die unterschiedlichsten Städte und ihre Reaktion auf das neue Umfeld ein. Sie könnte eine Psychosynthetikerin sein, in der Art, wie sie sich von den unterschiedlichsten Seiten erlebt und geduldig betrachtet. Diese Reise vertieft ihr Verständnis von dem, was wirklich wichtig für sie ist und ich glaube, sie zieht daraus auch nachhaltige Konsequenzen. Da es auch noch lustig geschrieben ist, ist es ein herrliches Buch für die Sommerterrasse und die kleinen und großen Reisen des Lebens.

Viel Spaß beim Lesen oder auch Vorlesen!


Montag, 6. Mai 2013

Mit einem herzlichen Gruß über die Berge hin zum Psychosynthese-Haus Allgäu Bodensee und noch ein Stückchen weiter zu Elke Gut in die Schweiz habe ich heute einen sehr wichtigen Artikel in meine Rubrik `Artikel und Aufsätze´ auf diese Internetseite einstellen dürfen. Vielen Dank, liebe Kollegen! Dr. Piero Ferrucci hat einen sehr aktuellen und interessanten Aufsatz über die Wirksamkeit der Psychosynthese im Lichte der neurobiologischen Forschung geschrieben, den man sich jetzt an genannter Stelle herunterladen kann. Noch nie war die Psychosynthese so wissenschaftlich wie heute!!!


Samstag, 20. April 2013

Ach ja, wieder hat ein sehr gutes Buch zu mir gefunden. Meine Schülerin Alexandra Stadel, Bergisch Gladbach, Mitglied der 3. Ausbildungsgruppe, hat es mit gebracht.

Christine Ann Lawson
Borderline-Mütter und ihre Kinder
ISBN 978-3-89806-256-5

Es schildert sehr anschaulich die Begegnungsstruktur mit einem Menschen, dessen Wahrnehmungssystem durch die Borderline-Erkrankung schwer gestört ist. Es ist hier im Speziellen für die erwachsenen Kinder dieser Mütter geschrieben, die wir dann ja auch als Patienten in der therapeutischen Arbeit wiederfinden. Aber das Buch ist auch sehr gut zu lesen, wenn der Partner an dieser Störung leidet und man selbst damit natürlich auch. Mir hat es z. B. neurowissenschaftlich bestätigt, was ich schon lange vermutet habe. Die Gedächnisleistung ist beim Borderline-Erkrankten durch den hohen Stress-Spiegel erheblich beeinträchtigt, und so kann er weder das Gute einer Erfahrung abspeichern, noch gemachte Verabredungen oder auch Absprachen. Das ist sehr anstrengend und, wenn es keine therapeutische Begegnung ist, auch aussichtlos.

Und immer wieder ruft der Boderliner (bitte erlaubt mir hier ihn vereinfacht einmal so zu nennen) an der Schwelle seines Irrgarten: "Komm herein! Komm herein! Ich möchte mit Dir meine Verrücktheit teilen!" Und wehe, wir setzen den Fuß über die Schwelle!!!

Wie schön ist es, aufmerksame SchülerInnen zu haben, die auch die Lehrerin mit Gutem füttern.
Danke!


Montag, 8. April 2013

Ich muß Euch auf ein Buch aufmerksam machen!!! Dr.Georg Henkel, ein Teilnehmer aus meiner Psychosynthese-Ausbildung, hat seine Abschlussarbeit in einem wunderbaren Buch inklusive Kartenspiel umgesetzt. 

Es heißt: 
    
*Den inneren Narren entdecken: lebensfroh – kreativ – spirituell*   
  

und kostet 29,80 Euro. Es ist im Buchhandel oder beim Verlag www.gesundheitspflege.de unter der ISBN 9783932161810 zu beziehen.

Den Narren in uns zu entdecken kann so hilfreich sein! Er vertritt die Position jenseits aller Konvention und bringt so Impulse in unser Leben, die uns aus der vorhandenen Denkschleife herauskatapultieren. Das Buch lässt diesen Teil in uns erwachen, und das lustig-freche Karten-Set gibt dann den kräftigen Schubs, den es manchmal im Leben braucht, um eine weitere Bewusstseinsstufe zu erreichen.

Georg hat das Buch auf dem 6. Kölner Psychosynthese-Forum im März dieses Jahres vorgestellt und es wurde begeistert aufgenommen.

Viel Spaß beim närrischen Bewußtseinserweiterung!


Samstag, 6. April 2013

Der aktuelle Newsletter mit dem Angeboten für die nächsten Monate habe ich heute auf meine Internetseite eingestellt. Da, wo man auch den Klick zum Tagebuch gefunden hat, eins tiefer, steht jetzt alles Neue aus dem Institut. Ich hoffe, es ist spannend.


Dienstag, 26. März 2013

Heute muß ich mal ein bißchen Reklame machen für die tolle Show eines Hypnotiseurs. Andreas Ahnfeldt, mit Künstlername Aaron, gibt zur Zeit im Ecetera in Bochum, einem Variete-Theater, eine Hypnose-Show. Was er da mit Freiwilligen aus dem Publikum auf der Bühne veranstaltet, hat mich tief berührt. Es wirft viele Fragen auf, was eigentlich Bewußtsein ist und was für unentdeckte Räume es in jedem von uns noch zu finden gibt. Man kann schwer das Erlebte wiedergeben, da es einfach unglaublich ist und einen wirklich staunend zurück läßt.

Seine Show geht weit über die übliche Dinge der Tiefen-Entspannung hinaus, die so gerne als therapeutische Hypnose verkauft wird. Wer Lust hat, ihn mit seinem Programm noch kennen zu lernen, kann weitere Kontaktdaten auf seiner Internetseite www.aaron-Hypnose-Institut.de finden. Oder auch bei youtube!

Wahnsinn!


Montag, 18. März 2013

Whow, ich glaube wir sind alle noch ganz beseelt vom 6. Psychosynthese-Forum in Köln am vergangenen Wochenende. Was war es für eine schöne und inspiriende Zeit mit den `Psychosynthese-Menschen´!

Ich möchte mich noch einmal für die vielen guten, stärkenden Worte nach meinem Vortrag bedanken. Sie haben mir sehr, sehr gut getan und trage mich noch jetzt. Es tut einfach gut, am richtigen Platz zu sein und durch Euch dieses auch gespiegelt zu bekommen.

Vielen Dank!

Und nun hoffe ich, daß alle Interessierte meinen Vortrag auch auf dieser Internetseite finden. Er steht unter `Artikel und Aufsätze´. Ich habe ihn zur Zeit an erster Stelle eingetragen. Die Übung `Der lichte Raum´aus meinem Workshop könnt Ihr bald bei mir als CD bekommen. Ich werde jetzt noch einmal Vollgas geben, daß sie endlich erscheint.

Nun wünsche ich uns allen, daß der Inhalt meines Vortrags zu gefühlter Lebenspraxis wird. Dann werden wir uns wirklich berühren! Und wir werden uns erkennen!

In the light of Love
we are whole
In the light of Love
we are home
In the light of Love
we heal and sing

Bis bald!


Dienstag, 5. Februar 2013

Meine Abende begleitet gerade das Buch

Robin Sharma
Die geheimen Briefe des Mönchs, der seinen Ferrari verkaufte
Pattloch-Verlag

Es erzählt die Geschichte eines Mannes, der über die einseitige berufliche Identifikation den Anschluß an die sonstigen Schätzen seines Lebens verloren hat. Er wird von einem Onkel auf eine Reise geschickt, um das wieder zu entdecken, was uns im Leben wirklich trägt.

Dieses Buch ist ein ideales Geschenk für Männer in der gleichen Ausgangssituation. Und es schickt sie hoffentlich genauso auf die Reise, wie den Protagonisten. Man darf es ihnen aber nur bedingslos schenken! Es braucht die Freiheit der Wahl, um den rechten Weg zu finden! Das zu können, ist dann die Aufgabe des Schenkers/In!


Samstag, 2. Februar 2013

Es wird wieder eine neue Entspannungspädagogen-Ausbildung im April beginnen. Nähere Informationen

http://www.urselneef.de/Psychosynthese/Ausbildung_in_Entspannungspadagogik.html

hier auf meiner Internetseite.
Es ist immer wieder ein guter Einstieg in den Weg der Bewußtseinsentwicklung.


Freitag, 1. Februar 2013
Mein Gott, es ist später als wir denken!

Der erste Monat des Jahres ist geknackt. Auch von mir an dieser Stelle der Hinweis, daß vom 15. bis 17. März 2013 wieder das Kölner Psychosynthese-Forum veranstaltet wird. Unter

http://www.psychosynthese.de/aktuelles-veranstaltungen.html

kann man alles ganz genau erfahren.
Thema: Beziehung im Wandel - Vom Ego zum Selbst

Meine Schülerin Marion Waltenberger ..."Meine Macken"... und mein Schüler Georg Henkel ..."Der göttliche Joker! Meinem inneren Narren auf der Spur"... werden mit zwei Workshops vertreten sein und auch ich werde einen Vortrag halten ..."Die Liebesbeziehung! Auf der Suche nach dem verlorenen Selbst"... und einen Workshop geben ..."Wenn es gelingen soll! Über die Grundirrtümer der Liebe"...

Die vergangenen Veranstaltungen waren immer sehr inspirierend und so hoffe ich, wieder vielen Psychosynthese-Menschen dort begegnen zu können. Meldet Euch jetzt an, dann können wir besser planen!!!


Montag, 21. Januar 2013

Und dann kommt die Liebe mal wieder per Post ins Haus: Zum Abschluß der ersten zweijährigen Psychosynthese-Ausbildungsgruppe hat jedes Gruppenmitglied dem Anderen ein kleines Päckchen mit Zetteln gepackt, auf denen notiert ist, was die Schreibende an der Beschenkten so wertschätzt. Ich kenne die Übung schon sehr lange und bin immer wieder berührt, wie tiefgreifend die Worte einen bewegen und stärken. Und dann hat sich die Gruppe heimlich in den folgenden Tagen noch einmal zusammengefunden und so ein kleines Päckchen auch für mich erstellt. Heute kam es zu mir per Post. Wie gut es tut, die kraftvollen Worte der Teilnehmerinnen auch in mein Herz einzulassen und sich zu erfreuen, an dem langen Weg, den wir gemeinsam gegangen sind. Vielen Dank an Euch. Ich bin so dankbar, daß Ihr meine Schülerinnen ward. Ich bin mächtig stolz auf Euch!!!


Montag, 7. Januar 2013
Gerade bin ich in der Vorbereitung auf das nächste Wochenendseminar in meiner 3. Ausbildungsgruppe in Psychosynthese. Wir beginnen jetzt mit der Inneren Kind-Arbeit. Hierzu habe ich ein schönes Zitat gefunden, daß ich gerne mit allen meinen Lesern und Schülern teilen möchte. Es stammt aus dem Buch EIN KURS IN WUNDERN. Hier heißt es:

...Liebe ist nicht abhängig von der Zeit, sondern von der Aufnahmebereitschaft... . Alle Liebe, die Du erfahren hast, ist noch in Dir und wartet nur darauf, in Dein Herz eingelassen zu werden. Jetzt könntest Du sie einlassen ... !

Da könnte es ja vielleicht in mir einen ganzen Stau an `zu mir praktizierter Liebe´ geben, wo es sich doch wahrscheinlich lohnen würde, die Schleusen zu öffnen. Wer bin ich, die mir geschenkte Liebe nicht anzunehmen? Wer bin ich, wenn überwiegend der Mangel in mir nachklingt?


Dienstag, Neujahr 2013

Goldenen Segens-Staub puste ich für Euch in das neue Jahr 2013!
In der Hoffnung, daß Ihr alle auf seinen Spuren wandeln werdet.
Findet den guten Weg.
Und entscheidet Euch für ihn.
Und: Es ist eine Entscheidung!

Ein bißchen vom goldenem Staub konnte ich gestern abend noch im Kino einsammeln. Ich habe `Life of Pi´gesehen und habe mich verzaubern lassen. Und ich werde mir den Film noch einmal anschauen. Es ist eine mythologische Geschichte über die Suche nach dem, was hinter unserer Weltwahrnehmung steht. Die Suche, nach der Aufhebung der Polarität. Himmel und Erde verschmilzen dann und ich schwebe im zeitlosen Raum. Aber ich muß diese Momente dem Leben abgewinnen, insbesondere im Ringen mit meinen eigenen Teilpersönlichkeiten. Dem Destruktiven, dem Leidenden, aber auch dem Umsorgend=Kleinhaltenden... . Dann kann ich die Begegnung mit dem Tiger wagen, die Begegnung mit dem aufhebenden SEIN. Den Tiger kümmert es nicht. Er wandert wieder in seinen Dschungel und wir führen fort, was wir so bürgerliches Leben nennen.

Schaut Euch den Film an! Schaut ihn Euch an unter dem Blickwinkel der Teilpersönlichkeiten. Laßt Euch berühren von der EINHEIT, wie immer sie auch genannt wird.


Dienstag, 18. Dez. 2012

Noch ein bißchen Endspurt und dann tritt hoffentlich die Ruhe in die heilige Tage zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Ich wandere mit meinem Hund Buster mal wieder ganz bewußt an der Sonnengrenze entlang, wartend, daß das Licht am Freitag wieder neu geboren wird. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal an den sehr interessanten Vortrag über die Bedeutung von Weihnachten von Thorwald Dethlefsen erinnern. Man findet ihn, mit ein bißchen Suchen, im Internet. Ich habe ihn gerade wieder meinen Schülern empfohlen und bekomme begeisterte Rückmeldungen. Ich finde auch, daß es nichts Intelligenteres über die heilige Weihe-Nacht-Zeit gibt, als dieser nun schon fast 3o Jahre alte Vortrag. Suchen Sie und erfreuen Sie sich am Finden!

Wer die Stille und den Inhalt dieses alten Vortrages gerne in meiner Stillegruppe erleben möchte, ist herzlich eingeladen, am morgigen Mittwoch in die letzte Veranstaltung meines Instiuts in diesem Jahr zu kommen.


Montag, 19. Nov. 2012

Welche Freude! Und wieder konnte wir mit einer neuen Psychosynthese-Ausbildungsgruppe beginnen! Elf Frauen und ein Mann haben sich auf die zweijährige gemeinsame Reise in die Welt der Psychosynthese begeben und machten in den ersten zwei Wochenenden schon mutige und entdeckungsreiche Schritte. Für mich, als Ausbilderin, ist es immer wieder beglückend, zu beobachten, wie sich mit diesen praxisnahen Methoden nach und nach die Türen zu einem in sich geborgenen Menschsein öffnen. Wenn man die Regelmäßigkeit dieser Bewegung erkennt, fühlt man sich getragen von einer noch größeren Energie als dem eigenen therapeutischen Handeln. Dabei erscheint mir immer wieder wichtig, den potentiellen Patienten in eine neue, innere Erlebensstruktur zu führen. Wie oft kommen Menschen in meine Praxis, die zwar die Hintergründe ihres Verhaltens VERSTANDEN haben, aber ihre Gefühle immer noch die alten, destruktiven sind! Psychosynthese nimmt die Wandlung der Gefühle in die eigene Verantwortlichkeit. Sie baut neue neurologische Muster auf.

Auch heute möchte ich zu dieser Tagebuchnotiz eine kleine Übung anbieten. Geben Sie Ihrem unreflektierten Gedankenstrom einen alternativen guten Satz: Alles Gute kommt zu mir! Sprechen Sie ihn innerlich den ganzen Tag immer wieder, vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Und nehmen Sie diese Einstellung in Ihr Herz als Gefühl auf. Auch wenn Sie nicht immer wissen, was an dem aktuellen Geschehen in Ihrem Leben gerade das Gute sein soll, gehen Sie mit diesem Satz. Fühlen Sie diesen Satz! Mich erinnert das Gefühl an meine Geburtstage in der Kindheit: Alles heute nur für mich! Ist das toll!!!

Kennen Sie so ein Gefühl auch irgendwo her?


Samstag, 6. Okt. 2012

Ein Kerzen-Samstag! Ich hoffe, Sie haben ein gemütliches Nest an diesem dunklen, verregenten Tag.

Meine Schüler aus der Psychosynthese-Fortbildung haben mich gebeten, sie bei der Suche nach Probe-Klienten zu unterstützen. Wer also Interesse hat, ein paar Psychosynthese-Einzelstunden kostenlos oder zu einem geringen Preis von einem angehenden Psychosynthese-Coach zu dessen Übung zu erhalten, der möge sich bitte im Institut melden. Meine Schüler kommen aus ganz Deutschland, so daß sich auch eine Anfrage jenseits von Wuppertal lohnen würde. Aus rechtlichen Gründen kann ich keine Verantwortung für diese Begegnung übernehmen. Alle Beteiligten dieser Übungssitzungen stehen in einer eigenständigen Verantwortung dieser Begegnung. Es ist eine schöne Möglichkeit, die Psychosynthese kennen zu lernen.

Auch eine Form von Kerzenschein!


Donnerstag, 27. Sep. 2012

Jack Kornfied zitiert in seinen Büchern immer wieder sehr schöne Buddha-Weisheiten, die mich oft lange bewegend beschäftigen. Zur Zeit ist es folgender Spruch:

"Selbst wenn Ihr im gesamten grenzenlosen Universum sucht, so werdet Ihr kein einziges Wesen finden, dass Eure Liebe mehr verdient als die Person, die da sitzt - Ihr selbst."

Es korrespondiert mit einer Erfahrung, die eine Zuhörerin in einem meiner Vorträge vor einigen Tagen formulierte. Sie sagte nach einer Psychosynthese-Übung, daß sie wie süchtig sich ein Buch nach dem anderen kaufen würde, aber nicht zu sich, ihrem inneren Reichtum, und auch nicht zu ihrer Bedürftigkeit nach Selbstliebe hinschauen würde. Sie versucht außen etwas zu finden, was es nur innen zu finden gibt.

Und so setze ich mich also wieder übend auf den Stuhl, trete ein in die Stille und begegne meiner inneren Frau und ihrer Bedürftigkeit gerade so, wie es ist.


Samstag, 1. Sep. 2012
Es gibt einen neuen philosophischen Talk im Fernsehen, wo ich mir von der Art der Gesprächsführung berührende Impulse verspreche. David Precht, ein blitzgescheiter Buchautor und Philosoph lädt bewegende Größen zum Gespräch ein. Morgen, am Sonntag, den 2. Sept. 2012 beginnt er mit Gerald Hüther, den auch in der Psychosynthese-Szene sehr geschätzten Neurobiologen. Sie werden zum Thema *** Skandal Schule - macht Lernen dumm? *** diskutieren. Im ZDF um 23.30 Uhr. Wir sehen uns!

Heute beginnt kalendarisch der Herbst. Eine wunderbare Zeit der Reifung und des Vergehens.


Montag, 27. Aug. 2012
Eine Vorankündigung zur Terminplanung für den September: Am 18. September um 19 Uhr werde ich in Wuppertal-Ronsdorf, Erbschlöerstr. 4 einen Vortrag halten mir dem Thema: Psychosynthese: So werde ich Dirigent in meinem inneren Seelenorchester! Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Abend kostenlos. Für die Angaben über die Kosten übernehme ich aber keine Gewähr. Es erfordert keine Anmeldung.


Samstag, 25. Aug. 2012
Achtung: Hier kommt der Reklameblock dieser Internetseite!!! Gerade hat mir der Briefträger die neue Happinez (Zeitschrift) in den Briefkasten geworfen. In ihr ist ein schönes Interview mit Jack Kornfield. Er wird nach einer Übung gefragt, die einem hilft, auch bei größtem Stress herunterzufahren. Man solle seine rechte Hand auf seinen Herzraum legen und dann an etwas denken, was man wirklich liebt. Mir hat die Übung sehr gut gefallen und wie immer möchte ich meine tiefe Wertschätzung für diesen Mann und seine Bücher aussprechen. Seine Worte haben mich in Krisensituation schon manchesmal wieder gut mit dem großen Sein verbunden. Besonders gefällt mir, daß er sich, bei all seiner Weisheit, doch in diesem oft nicht so einfachen menschlichen Leben fühlt.

Kennen Sie die Happinez? Eine schöne Zeitung mit vielen wohltuenden Bildern, Karten, Informationen zum Thema Bewußtseinsentwicklung. Unter http://www.bauer-plus.de/zeitschriften/frauen/happinez?advertiser=sea&et_cid=16&et_lid=74&et_sub=Happinez__Allgemein kann man sich informieren. Sicherlich eine easy-reading Zeitung, warum auch nicht!


Donnerstag, 9. Aug. 2012
Auch wenn hier überall noch so richtig Sommerferienstimmung ist, arbeiten wir hinter den Kulissen an der nächsten Psychosynthese-Ausbildungsgruppe. Sie wird im September beginnen und es ist noch ein freier Platz zu vergeben. Für wen ist der wohl reserviert?

Auch sonst ist hier Einiges in Planung und wer in circa 14 Tagen meinen Newsletter zugeschickt bekommen möchte, sollte mir noch eine Nachricht mit der eigenen mailadresse schicken. Das Institut fühlt gerade Rückenwind! Es wird ein spannendes zweites Halbjahr!


Dienstag, 7. August 2012

Ich habe in meinem Urlaub mit meiner Seele noch einmal alte Psychosynthese-Spuren in Wolfegg aufgenommen. Dort, in einem alten Haus des Bauernhausmuseums hat vor über 25 Jahren die erste Ausbildungsgruppe in Deutschland, geleitet von David Bach, stattgefunden. Dort saßen wir auf dem Bachboden und haben gelernt, gestaunt, geheilt und auch nicht wenig gelacht. Es war eine sehr intensive Atmosphäre und wenn ich heute zurückschaue, sehe ich, wie vieles von dem, was damals für uns neu war, heute selbstverständlicher Bestandteil der therapeutischen Praxis geworden ist. Die Neurobiologie und ihre Forschungsergebnisse haben bestätigt, daß die Arbeit mit den inneren Bildern oder auch die Etablierung des inneren Beobachters Hand in Hand mit physiologischen Umstrukturierungen im Gehirn gehen. Ich habe immer das Gefühl: So geht es!!! Genau!!! Und erlebe immer wieder die Regeneration der Seele. Es war schön, noch einmal in Wolfegg auf alten Wegen gegangen zu sein und viele schöne Erinnerungen aufleben zu lassen.

Und es ist für mich immer wieder ein inspirierender Ort. Dank der tollen Technik konnte ich in meinem Wohnmobil am Stockweiher stehend einige DVDs über die Quantenphysik mir anschauen. Ich hatte mal wieder bei Jokers eine DVD über QUANTENPHYSIK UND SELBSTHEILUNG für kleines Geld erstanden. Es ist der Mitschnitt eines Seminars im Februar 2012 in Viernheim. Mediziner, Physiker, Chemiker referieren über ihre Forschung im Feld der Quantenphysik. Wenn man erst einmal den inneren Versteh-Quantensprung gemacht hat, staunt man mit Albert Einstein über die Möglichkeiten von Bewußtseinsfeldern. Alle Referenten kommen aus dem traditionellen Wissen und haben mit ihren Forschungen wirklich neue Dimensionen des Seins erschlossen. Wissenschaftlich!

Nun muß ich aufpassen! Es ist Urlaubszeit und ich könnte jetzt ganz viel über diese Dinge erzählen. Hier soll aber immer nur ein Hinweis stehen. Vielleicht öffnet sich für den einen oder anderen damit wieder eine weitere Tür.

Nein, ich mache jetzt Schluß... ich komme ins Quatschen... bis später!


Donnerstag, 19. Juli 2012

Unter der Rubrik `Artikel und Aufsätze´ habe ich auf dieser Internetseite zwei neue Schriftstücke eingestellt.

Es ist einmal die wirklich gelungene Abschlußarbeit an meinem Institut in Entspannungspädagogik von Alfred Seifert. Wer sich informieren möchte über Wissenschaft und Praxis in der Entspannungspädagogik mit Grundschulkindern, kann hier eine Fülle von Informationen finden. Diese Arbeit ist 96 Seiten stark. Vielen Dank, lieber Alfred, daß Du der Veröffentlichung zugestimmt hast.

Und dann habe ich eine neue Übung aus meiner Meditationspraxis an besagter Stelle zur Verfügung gestellt. Sie heißt `Was uns wirklich trägt´ und kommt bei meinen TeilnehmerInnen sehr gut an. Sie verbindet viele Aspekte der Psychosynthese-Arbeit, ist aber eher etwas für Fortgeschrittene. Vielleicht sehen wir ja demnächst viele Menschen, die sich gerade einen Finger der linken Hand drücken.... Das sollte jetzt neugierig machen!


Donnerstag, 12. Juli 2012

Auch in meinem Institut kehrt allmählich eine Ferienstimmung ein. Natürlich nur mit der passenden Lektüre. Das Buch `Muße´- Vom Glück des Nichtstuns von Ulrich Schnabel führt einem noch einmal sehr deutlich vor Augen, wie ein gutes Lebensgefühl hinter einem Schwall von Aktionismus regelmäßig verschwindet. Der Auto ist Wissenschafts-Journalist und berichtet emotionslos von den hektischen Fakten unseres Alltags. Besonders gut haben mir die Kapitel `Das Betriebssystem unseres Denkens´und `Lernen im Schlaf´gefallen. Sie bieten knallharte Fakten für den Sinn des ausgewogenen Müßiggangs. Anregungen für die Gestaltung von guten müßigen Stunden findet man in diesem Buch jedoch leider nur bedingt. Trotzdem: Ein guter Start in die SOMMERferien. Jetzt fehlt mir nur noch der SOMMER!!!


Donnerstag, 5. Juli 2012
Es war ein wirklich wunderbarer Abend mit Byran Katie und The Work. Schon in den ersten Minuten ihrer stillen Präsenz auf der Bühne wurde klar, daß The Work mehr als nur eine Befragungstechnik ist. Wenn man hinter die Identifikation mit dem unguten Denken tritt, erkennen wir, daß der Blick auf die Realität meistens die Projektion der eigenen inneren Unordnung ist. Und das ist dann die eigentliche Baustelle. Katie zeigte aber auch, wie wichtig es ist, daß der Begleiter still, leer zum Vorgetragenen ist. Nur seine Reife öffnet für den Fragenden den Perspektivwechsel.

Ein großes Kompliment auch an das Organisationsteam. Und vielen Dank für diesen intensiven Abend.


Montag, 2. Juli 2012
Heute nur kurz ein Hinweis, daß Byran Katie am Mittwoch in Köln Mülheim ist. Ich werde mit meinen Ausbildungsteilnehmern da sein! Vielleicht sehen wir uns!


Donnerstag, 28. Juni 2012
Heute möchte ich auf das wunderbare Buch von Dr. Frank Kinslow "Suche nichts - finde alles" aufmerksam machen. Kinslow kommt ursprünglich aus der Beschäftigung mit der Quantenphysik und verbindet die Erkenntnisse dieses Wissens mit Bewußtseinsprozeßen. Er ist ein Brückenbauer zum SELBST und nimmt einem beim Lesen des Buches lustvoll lebendig an die Hand. Ich habe mich dabei immer sehr verbunden gefühlt mit dem, was hinter unserem Denken, unseren Identifikationen ist und konnte baden in der Gegenwart des Selbst. Mit der Leichtigkeit seines Humors wurde das Sein sehr gegenwärtig. Insbesondere in schweren Lebensphasen verbindet das Buch mit dem, was uns wirklich trägt. Ich finde, es paßt sehr gut in die Psychosynthese-Literatur.


Mittwoch, 27. Juni 2012
Nun ist es geschafft! Ich kann wieder selbst in mein Tagebuch schreiben und freue mich auf die gemeinsame Kommunikation. Man glaubt es ja nie, wie lange manche Prozesse dauern und alles im Netz läuft. Vor lauter Freude gibt es jedoch heute noch nichts inhaltlich Schlaues. Aber in den nächsten Tagen geht es dann mit interessanten Hinweisen und Nachrichten weiter. Hier ist einiges aufgelaufen an schönen Dingen. Danke für Eure Geduld.


Sonntag, 15. April 2012
Lieber Leser, liebe Leserin meines Tagebuchs. Leider gibt es zur Zeit große Probleme regelmäßig meine Internetseite zu überzeugen, daß ich an dieser Stelle ihres Seins etwas hereinschreiben möchte. Dabei gäbe es viel zu erzählen! Ich arbeite jetzt nach den Osterferien verstärkt an der Lösung dieser Aufgabe und bitte um gute Menschen, die mir die richtigen Hinweise geben. Vielen Dank auch an Astrid Hillekamp, die ich immer anrufen durfte und immer einen wichtigen Hinweis geben konnte. Es ist, wie immer eine große Übung in Geduld und gutem Willen. Ich hoffe, wir werden uns bald wieder hier ganz regelmäßig treffen. Wenn alles wieder klappt, verschicke ich eine Freudenmail.

Hoffentlich bald!!!


Rosenmontag, 2o. Februar 2012
Auch wenn gerade im Straßenkarneval der Bär tobt, hier in Wuppertal ist es herrlich still. Mein Hund und ich genießen das Licht und den blauen Himmel.

Das erinnert mich an eine sehr gute Übung, wenn IN einem der Bär tobt. Kennen wir das nicht alle: Ein unaufhaltsames Gedankenkarussell, vielleicht sogar mit destruktiven Inhalt, schleudert uns in irgendwelche abstrusen Vorstellungen? Das geschieht zum Beispiel bei einer Angstattacke.

Wie können wir es schaffen, unseren sich verselbständigen Gedanken Einhalt zu gebieten? Sprechen Sie laut aus, was Sie gerade tun, sehen, riechen, hören etc.! Solange bis Sie wieder in der Gegenwärtigkeit angekommen sind. Wenn es laut nicht möglich ist, dann nur gemurmelt oder auch nur in Gedanken.

Die Übung hilft sofort und öffnet einem wieder das Herz für die Schönheit des gerade stattfindenden Lebens.

Gut so, denn alles andere können wir sowieso nicht gestalten.

Ursel Neef
mit Grüßen von meinem kleinen Bär, der jetzt seine Wanderung möchte.


Dienstag, 7. Februar
Von einem vollem Mond begleitet endete ein nährender Stilleabend. Wir sprachen über die Stille, die Raum gibt. Eine Stille, die schöpferische Leere schafft. Die noch ohne Form ist und wie aus einer anderen Welt zu kommen scheint. Sie miteinander zu teilen, lässt uns für einen Moment in die tiefe Begegnung gehen. Es füllt sich was auf. Es trägt. Und die Februar-Mondin begleitet uns.

Danke
Ursel Neef


Donnerstag, 2. Februar 2012
Maria Lichtmeß. Was für ein schönes, altes Fest! Die in der Kirche geweihten Kerzen nimmt man mit nach Hause. Sie dienen zur Erinnerung an die Anwesenheit des Herrn.

Eckhart Tolle wird in seinem Buch `Jetzt´ gefragt, ob er mit dem, was er beschreibt, GOTT meint. Er benutzt ungern diesen personifizierenden und geschichtsbeladenen Begriff. Er spricht lieber und besser von einem Bewusstseinszustand in uns, der nur bedingt mit einem Wort zu erfassen ist. Er spricht von der puren Erfahrung "Ich bin". Dem inneren Ort bevor wir sagen "Ich bin dies oder ich bin das". Er spricht von der Erfahrung ohne Identifikation zu sein. Ohne inneres Gequatsche.

Die Kerze kann uns für einen Moment im `Jetzt´ halten. Sie kann uns helfen für einen Moment aus allen Identifikationen heraus zu treten, um in den zeitlosen Raum jenseits unseres Kopfkinos zu gelangen.

Bei mir fand Lichtmeß mit einer alten Freundin in meinem kalten, dunklen Garten statt. Zwei dicke Wunderkerzen zauberten uns in die Gegenwart.

Mehr zu Eckhart Tolle können Sie in meiner Stillegruppe am Montag, den 6. Februar um 19.oo Uhr hören. Bitte klicken Sie auf den entsprechenden Teil meiner Internetseite.

In der gegenwärtigen Kälte ist eine Lichtquelle immer gut.
Ursel Neef


Sonntag, 29. Januar 2012
Und zur anderen Seite des Themas "Vergebung": Kann man als Verursacher von Unehrlichkeit, Feigheit, Betrug,… ein gutes Leben führen? Wohnt in dem so "erbeuteten Gewinn" Glück?

In allen spirituellen Hochkulturen wird man vor dem Verursachen von Unheil gewarnt. Es kehrt auf vielen Wegen ins eigene Leben zurück. Immer!

Wie soll man es benennen, wenn jemand, trotz diesem in uns allen wohnenden Wissens, sich immer wieder schuldig macht?

Hm...?
Ursel Neef


Mittwoch, 25. Januar 2012
In mir klingt noch nachhaltig das letzte Wochenende mit der zweiten Psychosynthese-Ausbildungsgruppe zum Thema `Vergebung`. Es ist so mutig, Vergebung nicht als großmütigen (und doch oft demütigenden) Schritt zum Anderen hin zu definieren. Vergebung braucht tiefes Realitätsbewusstsein: Es ist so, wie es ist! Und die Frage: Wie kann ich lernen damit umzugehen? Oft passiert Schlimmes zwischen den Menschen. Vom kleinen Betrug bis zum Mord an meinem Liebsten. Schlimmes bleibt für immer schlimm. Vergebung heißt: Wie kann ich mit dem Schlimmen leben? Wie kann, wie muß meine Seele reifen, um ein sinnvolles Leben zu führen? Gelungene Vergebung geht nicht in die Richtung des Auslösers oder der Auslöserin. Radikale Vergebung ist der Blick zu den eigenen Entwicklungsanforderungen. Dieser Schritt ist jedoch sehr viel anspruchsvoller als "Schuld" und damit Aufmerksamkeit beim Anderen zu parken. Und hat das Leben dort nicht noch immer für einen sühnenden Ausgleich gesorgt? Aber das ist nicht Aufgabe von uns Menschen.

Wenn man sich all diesen Fragen und Aufgaben stellt, gibt es dann noch etwas wie "Vergebung" ?

Wie wunderbar, dass die Psychosynthese einen immer den Weg hin zum eigenen Licht zeigt. Wie wunderbar, diesen Prozeß mit einer Gruppe teilen zu können.

Danke
Ursel Neef


Samstag, 21. Januar 2012
Wer sehen will, muß die Augen schließen
Paul Gauguin


Donnerstag, 19. Januar 2012
Gestern lief in der ARD ein sehr guter Spielfilm zum Thema Suizid in der Familie. Er heißt: Der letzte schöne Tag und ist in der Mediathek noch für ein paar Tage zu finden. Hier der link dazu:

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9294304

Selten habe ich das Thema so gut aufbereitet gesehen. Alle diese typischen Momente in so einer Situation werden mit wirklich guten Schauspielern sehr berührend dargestellt und rücken das Leid der Hinterbliebenen in den Vordergrund. Aber er zeigt auch einen guten Umgang mit den Ängsten und Schuldgefühlen, mit den kleinen Irrwegen, die, wenn sie nicht bald korrigiert werden, zu großen seelischen Umwegen und Sackgassen führen können.

Der Film dauert circa 9o min. Ein Muß für alle Menschen, die in der therapeutischen Begleitung arbeiten.

Lassen Sie sich berühren.

Mit einem Dank für den Frieden von heute
Ursel Neef


Montag, 16. Januar 2012
Der erste Morgen im neuen Jahr, der mit einem lichten Himmel begann! Es tut so gut zu spüren, wie die Sonne sich allmählich wieder ihren Raum nimmt.

Das erinnert mich sehr an die mit der ersten Psychosynthese-Ausbildungsgruppe verbrachten vergangenen Wochenendtage. Wir sind thematisch beim Höheren Selbst angekommen und konnten üben, diese hohe Energie wirklich ins Erleben zu bringen. Das will gut vorbereitet sein, denn oft klopfen die alten destruktiven Muster an dieser Stelle der persönlichen Entwicklung noch einmal kräftig an die Tür. Sie zu dis-identifizieren erfordert Verantwortung, Bewusstsein und eine tiefe Sehnsucht nach dem Ort des inneren Friedens. Ich bin dankbar, mit der Gruppe hier anzukommen!

Es erinnert mich immer an eines meiner Lieblingszitate von Eckhart Tolle:

Hörst Du den Frieden, den die Welt atmet!

Wie wunderbar, diesen Raum unseres Bewusstsein beziehen zu dürfen.

Ursel Neef


Donnerstag, 12. Januar
Wie wunderbar endlich ein öffentliches Psychosynthese-Tagebuch zu haben. Es hat lange gedauert, aber jetzt ist die neue Internetseite fast fertig. Und nun habe ich einen Platz, um meine Erfahrungen, Überlegungen, Erkenntnisse fast tagesaktuell mit Euch da draußen zu teilen.

Möge Segen in diesen Anmerkungen liegen.
Mögen Sie Euch auf Euren Weg begleiten.

Auch wenn diese neue Internetseite viel Zeit verbraucht hat, habe ich natürlich wieder gelesen. Im Moment beschäftige ich mich mit der Schematherapie, die Eckhart Roediger in Deutschland sehr gut vertritt. Zum Einstieg empfehle ich sein Buch "Was ist Schematherapie" aus dem Junfermann Verlag. Die Schematherapie kommt ursprünglich aus der Verhaltenstherapie und arbeitet sehr genau den Punkt der psychosynthetischen Dis-Identifikation heraus. Hier wird die Frage verfolgt, wie entlasse ich mich selbst aus meinem neurologischen Automatismus von einem destruktiven Verhaltensmuster. Man gewinnt bei Roediger sehr gute Erklärungs-modelle und auch Übungen für die tägliche Dis-Identifikationsarbeit mit sich, mit den Patienten. Roediger ist ein brillanter Redner. Wir konnten ihn ja auf dem Psychosynthese-Forum 2009 in Köln erleben. 2010 ist er auf den Lindauer Psychotherapie-Tagen mit einem sehr guten Vortrag zum Thema Achtsamkeit vertreten gewesen. Den Vortrag gab es lange bei Jokers als CD. Einfach mal rumforschen, wer ihn hat.

Ansonsten habe ich mich über den Film Rubbeldiekatz mit Matthias Schweighöfer kaputt gelacht. Er folgt so schön einer Vision von reifer Liebe und muß mit allerhand Teilpersönlichkeiten um eine größere Reife kämpfen. Da geht es ihm nicht anders als mir.

Das war meine erste Tagebucheintragung.
Juchhu, es ist vollbracht.

Ursel Neef

scho